Gruiten/Verfahren: Der Dackel-Streit geht weiter

Gegen die junge Frau, die den Hund seiner Besitzerin nicht zurück gegeben haben soll, läuft ein Verfahren wegen Unterschlagung.

Gruiten. Christina Rustemi fehlen die Worte. "Ich habe weder meinen Hund zurückbekommen, noch Geld erhalten", sagt die 56-Jährige. "Aber der Fall ist erledigt", fügt sie resigniert hinzu. Denn gerichtlich will sie vorerst nicht noch einmal aktiv werden, um ihre Dackeldame Alina zurückzubekommen, die verschwunden bleibt. "Ich müsste dann alle Gerichts- und Anwaltkosten tragen", sagt sie. Das komme für sie zurzeit nicht in Frage.

Rückblick: Regelmäßig gab Christina Rustemi, die in Gruiten lebt, ihre zehn Jahre alte, blinde und herzkranke Dackeldame Alina gegen Bezahlung in die Obhut einer 22 Jahre alten Studentin. Bis die junge Frau die Hündin einen Tag nach Christina Rustemis Geburtstag am 6. Juli vergangenen Jahres nicht mehr zurückgebracht haben soll.

Seitdem streitet sie sich mit der jungen Frau um die Herausgabe des Tieres, suchte den Hund unter anderem im Ruhrgebiet und schaltete auch den Haaner Tierschutzverein ein - vergeblich.

Der Rechtsanwalt der jungen Frau erwirkte wiederum eine Reihe von einstweiligen Verfügungen gegen Christina Rustemi, weil sich seine Mandantin von der Dackelbesitzerin belästigt und beschimpft fühlte. Die konnte das Aufheben einer der Verfügungen vor dem Amtsgericht erwirken, in einem anderen Fall musste Christina Rustemi jedoch knapp 300 Euro bezahlen.

Ende vergangenen Jahres entschied das Mettmanner Amtsgericht schließlich, dass die junge Frau den Dackel zurückgeben oder 500 Euro - die Höhe des Streitwerts - zahlen muss.

Rustemis Rechtsanwältin beauftrage daraufhin den Gerichtsvollzieher, die Entscheidung zu vollstrecken. Mit dem Ergebnis, dass die junge Frau laut Christina Rustemi einen Offenbarungseid geleistet haben soll, weil sie nicht über 500 Euro verfügt.

Der Streit um die Hündin ist damit aber längst noch nicht beendet. Denn die Staatsanwaltschaft Wuppertal bearbeitet zurzeit noch eine Anzeige wegen Unterschlagung gegen die junge Frau. "Das Verfahren läuft noch", sagte Oberstaatsanwalt Wolf Baumert am Montag auf Nachfrage.

Und gegen den Bruder von Christina Rustemi wird am Donnerstag vor dem Amtsgericht Wuppertal in einer Strafsache verhandelt. Er soll die junge Frau, die den Dackel nicht mehr zurückgebracht haben soll, bedroht haben. "Gib den Hund raus, sonst passiert etwas", soll er am Telefon gesagt haben.