Erkrath: Der laute Ruf nach flüsterndem Asphalt

Bürgerinitiative: 1000 Erkrather haben ihren Namen auf Unterschriftenlisten zur Lärmminderung auf A3 und A46 gesetzt.

Erkrath. Es ist Sommer. Abends im Garten sitzen und entspannen, bei offenem Fenster schlafen - ein Stück Lebensqualität. "Das können wir schon lange nicht mehr. Es ist einfach zu laut", bedauert Eva Lange. Sie wohnt in Unterfeldhaus; nur 300 Meter trennen ihr Grundstück von der Autobahn A3.

"Je nach Witterung entsteht unzumutbarer Lärm. Wir sind unter anderen Bedingungen hergezogen." Eva Lange und Ehemann Rüdiger sind Mitglieder der Bürgerinitiative "Echt laut in Erkrath".

Erkrath liegt am Schnittpunkt von A46 und A3, zweier stark befahrener Autobahnen. Besonders für die A3 sieht die Bürgerinitiative dringenden Handlungsbedarf. "Wir fordern eine lärmtechnische Sanierung der Autobahnen", so Rüdiger Lange. Die 25Jahre alte Fahrbahn der A3 soll mit Flüsterasphalt erneuert werden.

Seit fünf Wochen sammeln die Mitglieder der Bürgerinitiative dafür Unterschriften an verschiedenen Stellen in Erkrath. Mit einem Antrag an den Stadtrat wollen sie eine Realisierung ihrer Forderungen erreichen. "Wir möchten Druck auf die Stadt ausüben", so das Ehepaar. "Momentan existiert nicht einmal ein Gutachten", ärgern sich beide.

Bei den Erkrathern stoßen sie auf Interesse: Rund 1000 haben bisher unterschrieben. "Etwa 80 Prozent der Leute, die wir ansprechen, unterschreiben. Auch diejenigen, die nicht selbst betroffen sind", sagt Rüdiger Lange.

Einer von ihnen ist Abdullah Hajjam. Er zögert nicht und bereichert die Bürgerinitiative um eine Signatur. "Eigentlich bin ich nicht betroffen", sagt er. "Aber ich habe mal in der Nähe der Autobahn gewohnt und kann mich noch gut an den Lärm erinnern."

Er unterschreibt aus Solidarität. "Die Autobahn ist so laut, dass sie als Orientierungshilfe dienen kann, wenn man im angrenzenden Wald unterwegs ist. Eine Lärmschutzwand dürfte doch kein großes Problem sein", findet er. Noch bis August wird die Bürgerinitiative mit ihren Listen unterwegs sein. Dann wollen sie im Planungsausschuss ihr Anliegen vortragen.