Erkrath: Grabpflege leicht gemacht

Gräber unter der Rasenfläche sind ein Trend, der jetzt auch in Erkrath aufgegriffen wird.

Erkrath. Vermutlich schon zum Jahresbeginn 2009 soll es auf allen drei städtischen Friedhöfen so genannte Rasenreihengrabfelder geben. "Es gibt eine Nachfrage nach dieser Bestattungsform", berichtet Kerstin Wulff-Woesten, Leiterin des Rechtsamtes und zuständig für die zentrale Vergabe. Bislang war die Bestattung nur in üblichen Wahl- oder Reihengräbern oder auf anonymen Grabfeldern möglich. "Bei den Rasenreihengrabfeldern fällt der Pflegeaufwand weg", erläutert Wulff-Woesten den Vorteil.

Vorgesehen ist die neue Form der Bestattung für Urne und Sarg - entsprechend dem Prinzip der Reihengräber. "Man kann sich den Platz nicht selbst aussuchen", so die Amtsleiterin. Auf den Grabstellen selbst darf nur eine Grabplatte mit Inschrift aufgelegt werden. Für Blumensträuße ist eine zentrale Ablagestelle vorgesehen, die vom Friedhofsgärtner abgeräumt werden kann. Der sorgt auch dafür, dass der Rasen auf den Gräbern gemäht wird.

"Viele Menschen wollen ihren Angehörigen die lange Pflegezeit nicht mehr zumuten", glaubt auch Gabriele Heil vom gleichnamigen Bestattungsinstitut. "Der Bedarf ist mit Sicherheit da. Es gibt auch immer mehr Menschen, die sich deshalb für eine anonyme Bestattung entschieden haben."

Dass es Schwierigkeiten geben könnte, weil mit Grab und zentraler Gedenkstätte zwei unterschiedliche Orte der Trauer entstehen, glaubt sie nicht: "Das ist ja bei den anonymen Grabfeldern ähnlich. Und da gab es bislang keine Probleme."

Das sieht Steinmetz Uli Hahn hingegen anders: "Man kann den Leuten doch nicht sagen, sie sollen ihre Blumen vom Grab wegnehmen. Das würde mancher als pietätlos empfinden." Seiner Ansicht nach sollten Grab und Gedenkstätte nicht getrennt werden, sondern es sollte einen zentralen Ort der Trauer geben, "der dann auch begünstigt wird".

Vermutlich wird es in finanzieller Hinsicht auch so kommen, denn die Rasenreihengrabfelder werden nach Aussage der Verwaltung teurer sein als übliche Reihengräber. "Da zahlt man ja die Pflege für 30 Jahre mit", begründet Amtsleiterin Wulff-Woesten. Genaueres zu den Gebühren bei den Rasenreihengrabfeldern könne sie noch nicht sagen, da derzeit bei der Stadtverwaltung noch gerechnet werde.

Auf dem Parkfriedhof Neandertal und dem Friedhof Kreuzstraße sind die Rasenreihengrabfelder bereits vorbereitet. Dort investiert die Stadt 38 000 Euro in den Bau der zentralen Gedenkplätze. Auf dem Friedhof Neanderweg müssen weitere 36000Euro investiert werden, um Grabfelder und Gedenkplatz herzurichten.