Erkrath: Handel nimmt den Kampf auf

Zusammen mit IHK und Stadtverwaltung sollen Konzepte erarbeitet werden, die das Einkaufen in Alt-Erkrath attraktiver machen.

<strong>Erkrath. Denkt Peter Müller an die Neue Mitte, schreckt ihn der Gedanke an einen neuen Mittelpunkt. Wörtlich mag der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Erkrath City den Namen der Gesellschaft nicht nehmen, unter deren Logo das Pose-Marré-Areal erschlossen wird. "Wenn eine neue Mitte nämlich auch die Bündelung von Geschäften auf dem Grundstück vorsieht, sieht es für uns ganz schlecht aus", sagt der 51-Jährige. Dabei bemüht sich der Rundfunk- und Fernsehtechniker mit den 24 anderen Mitgliedern der Werbegemeinschaft ganz aktuell darum, den Einzelhandel zu stärken. "Wir müssen die Bahnstraße attraktivieren." Um dieses Ziel zu erreichen, sei alles denkbar. "Nicht, dass das ein Thema ist. Aber auch solche Ideen wie die Abschaffung der Fußgängerzone müssen Thema sein dürfen", stellt Müller klar.

In einem Gespräch mit Vertretern der Industrie- und Handelskammer und Wirtschaftsförderern aus dem Erkrather Rathaus wurde beschlossen, eine Fragebogenaktion vorzubereiten. "Unsere Mitglieder sollen sagen, was sie wollen", so Müller.

Er selbst spricht von der Notwendigkeit, weitere Nischengeschäfte wie "Strick und Stick" von Margret Botta nach Erkrath holen zu müssen. "Dann kommen auch Kunden aus anderen Städten."

Die Hoffnung auf Ersatz für Abgänger wie Penny hat er hingegen nicht: "Die Großen sitzen auf dem hohen Ross und verabschieden sich, wenn ihre Wünsche nicht erfüllt werden." Und der Mangel an Flächen ausreichender Größe, wie sie ein Discounter fordert, sei nicht zu beheben.

"Deshalb fällt mir auch zur Vermarktung von Otto Mess nichts ein", räumt Müller ein. Vielleicht könne ja die Stadt Existenzgründer in den leer stehenden Räumen unterbringen.

Mehr Ideen hat Müller, wenn es um die Verlängerung der Verweildauer der Kunden im zentralen Einkaufsbereich geht. "Da könnte man zum Beispiel Wippfiguren für Kinder aufstellen." Angetan sei die Werbegemeinschaft auch vom Vorhaben, den Bürgerbus durch den Fußgängerbereich der Bahnstraße fahren zu lassen. "Das beschert uns neue Kunden, und ältere Menschen haben die Möglichkeit, direkt am Geschäft ein- und auszusteigen. Wir müssen aus unseren Schwächen eine Tugend machen. Darum geht es."