Erkrath: Jugendcafé im Schankraum
Der Treffpunkt soll von der Schubertstraße in den leer stehenden Brauereiausschank im Kaiserhof umziehen.
Erkrath. Lange ist es her, dass in der Gaststätte im Kaiserhof Bier gezapft und gut gekühlt serviert wurde. Und wenn es nach Jugendamtsleiter Uwe Krüger und Bürgermeister Arno Werner geht, wird es dazu auch nicht mehr kommen. "Es gab ja verschiedene Versuche, dort wieder eine Gaststätte anzusiedeln", sagte Arno Werner am Dienstag auf Nachfrage.
Aber das sei auch immer konfliktträchtig, weil die Gaststättenpächter bei schönem Wetter den Platz vor dem Lokal bewirtschaften wollen. Das führt wiederum zu Ärger bei den Menschen, die in den zahlreichen Privatwohnung am Kaiserhof leben - zu denen der Bürgermeister selbst auch gehört.
"Und auch andere gewerbliche Betreiber lassen sich dort nicht so leicht ansiedeln", fügt Werner hinzu. Die Ansiedlung einer Pizzeria ließ sich vor einigen Jahren ebenso wenig realisieren wie die Unterbringung der Bücherei in den Kneipenräumen, die der Stadt gehören.
Werner unterstützt daher die Idee seines Amtsleiters, in den Räumen der Gaststätte das Jugendcafé unterzubringen, das bislang in von der Stadt gemieteten Räumen an der Schubertstraße in Alt-Erkrath untergebracht ist. "Ich finde das Konzept gut, und wir hätten am Kaiserhof auch mehr Platz als am jetzigen Standort", sagt Werner.
Für den Umzug spricht aus Sicht des Jugendamtsleiters noch mehr. Die Jugendlichen hätten einen zentralen Anlaufpunkt, der nah am S-Bahn-Haltepunkt liegt. "Wir erhoffen uns dort einen erheblichen Zustrom", sagte er. Und auch finanziell könnte sich die Verlagerung des Jugendtreffs lohnen.
Laut Krüger zahlt die Stadt bislang für die Räume an der Schubertstraße eine jährliche Miete in Höhe von 13.000 Euro. Der für die Nutzung der Gaststätte als Jugendtreff notwendige Umbau würde - grob geschätzt - rund 28.000 Euro kosten.
"Wir brauchen dort für die Erziehungsberatung separate Büros", sagte Krüger. "Die lassen sich aber problemlos in der ehemaligen Küche des Brauereiausschanks unterbringen." Die Kosten für den Umbau hätten sich dann nach zweieinhalb Jahren amortisiert, so Krüger. Geht es nach ihm, sollen die Jugendlichen noch in diesem Jahr in den Genuss ihres neuen Treffs kommen.
"Lieber dieses Jahr als nächstes Jahr", sagt auch Arno Werner, will aber nichts versprechen. "Unser Immobilienmanagement ist mit dem Bau der Mensen zurzeit voll ausgelastet und steht unter Zeitdruck. Schließlich sollen die Schüler dort so schnell wie möglich zu Mittag essen können", sagt er. Der Umbau der Gaststätte sei zwar nur eine kleine Maßnahme, müsse aber auch geplant und umgesetzt werden. Ob das noch in diesem Jahr gelinge, wollte er nicht zusagen.
In Richtung Politik sagte Werner, dass auch die entsprechenden politischen Gremien an den Planungen für den Umzug des Jugendcafés beteiligt werden.