Erkrath: Mann (55) steht im Verdacht, seine Frau erschlagen zu haben
Bluttat: Der mutmaßliche Täter stellt sich Blut verschmiert der Polizei. Über das Motiv gibt es noch keine Angaben.
Hochdahl. Nur eine Stichstraße vom belebten Einkaufszentrum Bergstraße entfernt hat sich Dienstagmorgen eine Tragödie ereignet. Ein 55 Jahre alter Mann steht in dem Verdacht, seine 50 Jahre alte Ehefrau in dem gemeinsamen Haus an der Buchenweg getötet zu haben - nach WZ-Informationen soll er sie mit einem Hammer erschlagen haben.
An der Haustür des verklinkerten Reihenhauses, das an dem Wendehammer der Sackgasse steht, hängt ein schmucker Kranz, die Beete sind bepflanzt, in einer großen Schale blühen gelbe Blumen. Das Verbrechen ist hier nicht beheimatet. Es ist eine ruhige Wohngegend, in der die Nachbarn daher entsprechend sensibel reagieren, als sie von der Bluttat erfahren. Sie kleben Zettel mit folgendem Wortlaut an ihre Türen: "Liebe Presse, bitte nicht klingeln."
Nachbar waren es, die um 6.56 Uhr die Polizei alarmierten, nachdem sie die lauten Hilferufe einer Frau gehört hatten. "Meine Kollegen gingen von einem Fall von häuslicher Gewalt aus", sagt Polizeisprecher Frank Sobotta.
Allerdings öffnete auf das Klingeln der Beamten niemand. Ein Nachbar versicherte den Polizisten jedoch, dass jemand zu Hause sein müsse. Also beschafften sich die Einsatzkräfte eine Leiter und versuchten über die an das Haus grenzende Garage in den Garten zu gelangen. Von dort sahen sie einen Mann, der in Blut verschmierter Kleidung durch den Garten lief. Sie riefen ihm zu. Darauf verschwand der Mann im Haus und öffnete die Tür nicht mehr.
In der Zwischenzeit hatten die Beamten erste Informationen über den Mann erhalten. Sie wussten unter anderem, dass er Jäger ist und Zugriff auf Jagdwaffen und damit großkalibrige Gewehre hat. Grund genug für die Polizei, ein Spezialeinsatzkommando aus Düsseldorf anzufordern, das sich Zugang zum Reihenhaus verschaffen sollte.
Der Zugriff war allerdings nicht mehr erforderlich, weil der Mann sich gut eine Stunde, nachdem die Nachbarn die Polizei gerufen hatten, um 8.11 Uhr, stellte und widerstandslos festnehmen ließ. Kurz darauf fanden die Polizisten die 50-Jährige, die laut Sobotta "gewaltsam zu Tode gekommen ist". Nach ersten Ermittlungen wurde sie nicht erschossen. Weitere Angaben zur Todesursache wollte er gestern noch nicht machen. "Da müssen wir die Ermittlungen aus Düsseldorf abwarten", sagte der Sprecher. Dort wurde die Tote gestern obduziert.
Laut Polizei hatte das Ehepaar keine Kinder, hielt aber vier Weimaraner (Jagdhunde), die sich zur Tatzeit in dem Haus aufhielten, und einige Kaninchen, die im Garten untergebracht waren. Alle Tiere wurden im Laufe des Vormittags vom Ordnungsamt der Stadt Erkrath abgeholt. Kurze Zeit später versiegelte die Polizei sowohl die Haustür des Einfamilienhauses als auch die dazugehörende Garage.
Sowohl der 55-Jährige als auch die 50-Jährige sind laut Sobotta Deutsche und in der "näheren Vergangenheit" bei der Polizei nicht aufgefallen. Die weiteren Ermittlungen durch die Kripo der Kreispolizei Mettmann sowie die Staatsanwaltschaft Wuppertal dauern an.