Erkrath sehen und staunen

Arbeitskreis gibt eine Broschüre mit dem Ziel heraus, die Stadt für Reisende interessant zu machen. Weitere Projekte folgen.

Erkrath. Wer in - sagen wir mal - Karlsruhe ins Reisebüro ginge, um eine Woche Erkrath zu buchen, würde neben der Nachfrage "Wohin?" Stirnrunzeln nicht unter drei tiefen Furchen ernten. "Was wollen Sie denn da?"

Eine gute Frage, die die Herren Kampschulte und Herrmann beantworten wollen. Beide sind stadtbekannte Typen. Der eine Vorsitzender des Lokschuppens, der andere Selfmade-Unternehmer.

Gemeinsam ist dem ungleichen Duo, "dass wir Erkrather sind, die meinen, dass es vieles Sehenswertes gibt", sagt Udo Kampschulte. Und auch Bernd Herrmann, der als Busunternehmer im Verdacht steht, in Verbindung mit Tourismus zunächst an die Maximierung des eigenen Gewinns zu denken, versichert: "Es geht mir darum, dass Menschen nach Erkrath kommen. Dann fließt auch Geld in die Stadt, das allen zugute kommt."

Derart motiviert, haben die Sprecher von "Aktie" (für "Arbeitskreis Tourismus in Erkrath") neben vielen Ideen in den vergangenen Wochen ihr erstes konkretes Projekt produziert: Mitte Juni soll eine 22-seitige Broschüre im Format eines länglichen Briefumschlags erscheinen. Titel: "Erkrath sehen und entdecken". Auflage: zunächst 4000 Exemplare.

"Darin listen wir nicht nur Sehenswürdigkeiten wie den Lokschuppen, das Stellarium, Bruchhausen, Kirchen und schöne Gärten auf", so Kampschulte. Auch Vorschläge für Radtouren, Joggingrunden oder Ausflüge in Erkraths Umgebung wie Gruiten Dorf werden publik gemacht. "Die Broschüren liegen kostenlos aus. Ich kann doch nicht hingehen und sagen, ,Lieber Tourist - überweise mir mal neun Euro’", so Kampschulte.

Das als Ergänzung des städtischen Bürgerbuchs gedachte Infoheft sehen er und Herrmann jedoch lediglich als Beginn einer weiter führenden Kampagne mit dem Ziel, "dass Menschen, die das Neandertal besuchen, in Erkrath und nicht in Düsseldorf übernachten", so Herrmann. Wenn dieses Vorhaben den Bau einer weiteren Hotels erforderlich mache, sei das höchst willkommen.

Die nächsten Projekte heißen "Beschilderung" und "Ansprechpartner bei der Stadt". Es sei unbedingt erforderlich, dass es bei der Stadt einen Mitarbeiter gebe, "der sich um den Tourismus-Bereich kümmert", fordert Kampschulte. Dazu gehören seiner Meinung nach auch Infos auf der städtischen Homepage.

Und auch Herrmann hat einen Wunsch: "Busplätze - je einer in Alt-Erkrath und Hochdahl." Nicht für den eigenen Fuhrpark, sondern für die Transportmittel künftiger Reisegruppen, die in Erkrath stoppen.

Und die dann in etwas fernerer Zukunft den 20 Meter hohen Stahlturm erklimmen, der auf der Höhe zwischen Haan und Hochdahl - östlich des Hausmannswegs - errichtet worden ist. "Der Ausblick in alle Richtungen wäre gigantisch", sagt Kampschulte.