Haan: Stadt will Jungwähler werben

Ein Internetauftritt soll Jugendliche für Kommunalpolitik interessieren.

Haan. Null Bock auf Wahlen: Jugendliche sind schwer zu motivieren, ihr Kreuzchen auf dem Wahlschein zu machen. Dabei können sie bei der Kommunalwahl am 30. August mitentscheiden, was in Haan passiert. Jeder, der mindestens 16 Jahre alt ist, darf wählen. Aber längst nicht alle wollen das auch.

Das ist zumindest die Erfahrung bei der Haaner Stadtverwaltung, die deshalb eine Jungwähler-Kampagne in Auftrag gegeben hat. Nun gibt es erste Projekte, die dafür sorgen sollen, dass sich mehr Erstwähler für Politik interessieren.

Allen voran die Internetseite www.du-bist-haan-de, auf der es Informationen rund um die Kommunalwahl gibt. Und das poppig und bunt. "Wir hoffen, dass die Seite einschlägt", so Jugendreferent Dieter Köhler, der die Aktion koordiniert hat.

Wählen, wie geht das eigentlich? Und was passiert mir meiner Stimme? Rathaus, Parteien, Bürgermeister - alles langweilig und kompliziert? Fragen über Fragen, auf die Jugendliche eine Antwort erwarten dürfen. Aufbereitet werden die Themen in Comic-Strips und Videos. "Das Internet ist für Jugendliche manchmal die einzige Informationsquelle", sagt Köhler. So plaudern auf der Seite die Mitglieder des Jugendparlaments, warum sie wählen gehen wollen.

Die Bandmitglieder von "Without Wax" diskutieren im Handy-Video über Politik. Die Band soll auch bei der Wahlparty und der geplanten Jupa-Party spielen. "Der erste Wurf ist gut gelungen. Es muss aber noch viele andere Aktionen geben", sagte Jochen Sack, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses zum Internetauftritt der Stadt.

Mit einem Flyer und Plakaten will die Stadt Seite und Kommunalwahl zusätzlich bewerben. 1500 Erstwähler will die Stadt anschreiben, um sie davon zu überzeugen, ihre Stimme abzugeben. Die Mitglieder des Jugendparlamentes sollen die Kampagne in die Schulen tragen.

"Mit dieser Aktion hat die Stadt Haan anderen Städten einiges voraus", glaubt Phillip Heimansfeld (Junge Union). Zur Präsentation des Internetauftrittes eingeladen waren auch Bürgermeisterkandidaten und Vertreter der Ratsfraktionen. Sie mussten sich den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig über lokale Jugendthemen zu informieren. "Ich kann nichts versprechen, was ich nicht einhalten kann", sagte CDU-Bürgermeisterkandidat Klaus Mentrop.