Mettmann: Zu wenig Plätze für Kleinkinder

Die Stadt befragte Mettmanner Eltern. Und die machten ihrem Unmut Luft. Allerdings soll sich die Situation verbessern.

Mettmann. "Die Situation in Mettmann ist sehr bescheiden. Da muss etwas passieren", sagt Vera Püttmann. "Es wurde viel zu lange nicht reagiert." Die Mutter dreier Kinder (3, 5 und 7Jahre) schüttelt nach wie vor den Kopf, wenn sie an die Situation des jüngsten Nachwuchses in Mettmanns Kindertagesstätten (Kita) denkt. "Von daher ist es gut und wichtig, dass jetzt endlich Bewegung in die Sache kommt."

Laut Bundesregierung soll bis 2013 für 33 Prozent der Unterdreijährigen ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz bestehen - deutschlandweit. Eine Vorgabe, der Mettmann mit zurzeit etwa 40 U3-Plätzen weit hinterherhinkt.

"33 Prozent bedeuten für uns etwa 200 Plätze", sagte am Mittwoch die städtische Sachgebietsleiterin Klaudia Beck. Sie erkennt aber einen Lichtstreif am Horizont. "Sämtliche Mettmanner Kindertagesstätten haben mittlerweile Anträge gestellt, um die baulichen Voraussetzungen für eine U3-Betreuung zu schaffen."

Vera Püttmann selbst ist mittlerweile zwar solcher Sorgen ledig - ihre Kinder sind allesamt im Regenbogenhaus untergekommen -, doch zum einen erinnert sie sich noch sehr gut an den Kampf, den sie dafür ausfechten musste. Zum anderen wird sie als Mitglied des Stadtelternrats tagtäglich mit den aktuellsten Sorgen und Nöten der Eltern konfrontiert.

Sorgen, die in einer Umfrage der Stadtverwaltung jetzt schwarz auf weiß zutage traten und heute im Jugendhilfeausschuss (17 Uhr, Rathaus) vorgelegt werden. Da ist von "Zumutung" die Rede, von einer "desolaten Situation" und davon, "besser nie nach Mettmann gezogen zu sein". Insgesamt waren 367 Fragebögen verschickt worden, 168 kamen zurück.

Obwohl einige Eltern ihrem Frust freien Lauf ließen, war man im Rathaus nicht überrascht. Zumal das Problem nicht erst seit gestern bestehe, "und wir die Leute verstehen", sagte Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür.

Was die Anträge der Kitas vom evangelischen Kindergarten am Laubacher Feld über die Awo bis zum Montessori-Kindergarten an der Teichstraße angeht, so wurden schon 2008 acht Einrichtungen aktiv, vier weitere folgten mit ihren in diesem Jahr.

"Die Anträge gehen ans Land, um an Fördergelder zu kommen", so Klaudia Beck. "Das sind maximal 20000 Euro pro Platz, zehn Prozent davon trägt die Stadt, also bis zu 2000 Euro." Allerdings könne das Prozedere dauern. Beck: "Der Berg an landesweiten Anträgen dürfte riesig sein."