Erkrath: Sperrmüll - Alternativen zum Straßenrand
Eine neue Homepage zeigt Alternativen zur Entsorgung. Erkrath beteiligt sich als erste Stadt in Deutschland.
Erkrath. "Wohin damit?" Eine Frage als Klassiker, wenn ein Umzug ansteht oder lediglich ein Hauch von Ordnung im Keller geschaffen werden soll. Die Antwort steht dann meist als Sperrmüll am Straßenrand und produziert Kosten bei der Entsorgung.
Dass müsse auch anders zu machen sein, befand die CDU im September vorigen Jahre. Die Verwaltung erhielt den Auftrag, nach Möglichkeiten zu suchen, wie ein altes Sofa nicht auf dem Sperrmüll landet, sondern weiter besetzt werden kann.
Das Ergebnis ihrer Überlegungen stellte jetzt Abfallberaterin Helga Willmes vor. Die Lösung sperriger Entsorgungspraktiken soll die Internetseite "www. wohindamit.de" bieten. Antworten werden in diesem Fall gleich mehrere zur Wahl gestellt: verschenken, reparieren lassen oder - wenn tatsächlich der finale Weg beschritten werden soll - fachgerechte Entsorgung.
"Die Idee dahinter ist natürlich die, Müll zu vermeiden", sagt die Abfallberaterin. So sei die Idee entstanden, eine Art Müllbörse für ganz Deutschland zu etablieren. Helga Willmes: "Die Seite hat ein Ex-Mettmanner entwickelt, der jetzt in Wesel ein Design-Büro betreibt."
Während der Aktion "Reparieren statt Wegwerfen", die Willmes in den Jahren 2000 und 2001 in Erkrath angeboten hat, lediglich bescheidener Erfolg vergönnt war, setzt sie auf die Verbreitung der Idee übers Internet. "Wir sind die erste Stadt, die sich an dem Projekt beteiligt", sagt sie.
Dieses Solo schränkt die Servicefreundlichkeit der Homepage jedoch nicht allzu sehr ein, wie ein Praxistest zeigt: Zwar sind die Angebote unter der Rubrik "Verschenken" noch nicht so zahlreich, dass ein Erkrather ein Ledersofa in Mettmann abholen könnte, sondern nach München reisen müsste - aber eine Küche in Duisburg ist doch ein Anfang.
Willmes betont, die Sicherheit für Nutzer der Homepage sei hoch. Wer etwas verschenken möchte, entscheidet selbst, ob er eine Telefonnummer oder seine Mailadresse nennt. Weitere Angaben sind nicht erforderlich.
Mit dem Ergebnis zufrieden ist die CDU. "Auch wenn es etwas länger gedauert hat, so freuen wir uns, dass die Verwaltung unseren Antrag in die Tat umgesetzt hat", so CDU-Fraktionssprecher Marc Hildebrand. Diese Internetseite sei "wirklich Klasse".