Mettmann: Wettbewerb - Viel Puste für „Jugend forscht“

Isa Heintz und Alexander Niklas sind heute die jüngsten Teilnehmer in Düsseldorf. Sie haben ein Space Shuttle mit einem Luftballonantrieb ausgestattet.

Mettmann. Wer etwas bewegen will, braucht einen langen Atem. Isa Heintz (8) und Alexander Niklas (8) brauchten darüber hinaus auch noch jede Menge Puste, um ein Space Shuttle mit einem Luftballon zu starten. Gigantische Ausmaße müsste dieser Luftballon haben, um den 100 Tonnen schweren Shuttle in die Luft zu heben. Das steht am Ende der Berechnungen der beiden Schüler der Klasse 2a der Grundschule Kirchendeller Weg.

Zwei große Kreise auf einer Europakarte

"Der Luftballon müsste einen Durchmesser von 1500 Kilometern haben", sagt Alexander und zeigt auf eine Europakarte, auf die er zwei Kreise gemalt hat. Der kleine Kreis reicht von Norditalien bis nach Südnorwegen und von Mittelengland bis an die Karparten. Alexander: "So groß ist der Ballon." Ein zweiter noch größerer Kreis "zeigt, wo die Zuschauer stehen dürfen, ansonsten würden die Menschen vom Luftballon weggeblasen, wenn der Shuttle hochsteigt". Seit November haben Isa und Alexander mit Luftballons und Teddybären, die sie daran hängten, experimentiert, um heute die Jury beim Regionalwettbwerb "Jugend forscht" in Düsseldorf zum Staunen zu bringen. Alexander und Isa waren gestern zuversichtlich, unter den insgesamt 82 Jungforschern ganz vorne zu landen. "Wir glauben, wir gewinnen." Die Grundschüler - so viel steht bereits fest - sind heute in Düsseldorf die jüngsten Teilnehmer. Am Anfang aller Überlegungen stand eine Katastrophe: die Explosion eines Shuttles während des Starts im Jahre 1986. "Das hat er irgendwann erfahren und das hat ihn sehr bewegt", erzählt Alexanders Mutter Elisabeth Niklas. Sie ermunterte ihren Sprössling, nachzudenken, ob es möglicherweise andere, sichere Antriebsmöglichkeiten geben könnte. Da kam der Junge, der sich für alles, was mit Raumfahrt zu tun hat, interessiert, auf den Luftballon. "Wenn man ihn aufbläst, sorgt der Luftdruck von außen dafür, dass die Luft unten ausströmt und der Luftballon durch die Luft saust", erklärt Alexander. Er begeisterte seine Freundin Isa mitzuforschen. Die Kinder entwickelten so viel Spaß an dem Projekt, dass Elisabeth Niklas sie fragte, ob sie nicht bei "Jugend forscht" mitmachen wollten. Sie wollten.

Ein kleiner Teddybär als Versuchskaninchen

Bei ersten Versuchen wurde ein kleiner Teddy an einem angeblassenen Luftballon gebunden. "Ein Luftballon mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern kann 20 Gramm hochziehen", sagt Alexander. Bei den Berechnungen, wie groß nun ein Luftballon sein müsste, um 100 Tonnen hochzuziehen, gab’s Schützenhilfe von den Eltern. Elisabeth Nikals: "100 Tonnen runtergerechnet auf Gramm, das konnte der Taschenrechner nicht mehr anzeigen." Statt eines riesigen Ballons könnten auch fünf Millionen kleine Ballons den Shuttle hochziehen", sagt Isa.

Die Luftballons müssten einen Meter dick sein, "damit Vögel sie nicht zum Platzen bringen können". Und "der Ballon ist wiederverwendbar", sagt Alexander, "den können dann die Außerdirdischen benutzen, um uns zu besuchen". "Au ja", sagt Isa und hüpft auf der Stelle auf und ab, "die würde ich gerne mal kennen lernen".