Erkrath: Was bleibt, sind Sägespäne

Die Verwaltung weist den Eindruck als falsch zurück, dass mehr Bäume gefällt als neu gepflanzt werden.

Erkrath. Helle Stellen im Straßenpflaster sind auf einem Spaziergang durch die Mitte Alt-Erkraths stumme Zeugen. Dort standen bis vor kurzem noch Bäume an den Straßen. Gerade jetzt im Frühling fallen sie auf - die Lücken in den Baumreihen entlang der Gerberstraße.

Viele dieser Baumlücken gehen zwar auf die gefällten Bäume auf dem Pose Marré-Gelände zurück, doch auch bei den Straßenbäumen, für deren Pflege die Stadt zuständig ist, sind einige der Säge zum Opfer gefallen. Auch in anderen Teilen der Stadt will Wolfgang Sternberg vom Naturschutzbund hat einen Rückgang des Bestandes ausgemacht haben.

"Gerade im Bereich Millrather Weg ist das deutlich zu spüren", sagt der Naturschützer. Nach seiner Erfahrung entscheide sich die Stadt bei der Wahl zwischen Verkehrssicherung und Fortbestand der Bäume häufig voreilig für die Säge. "Wir sehen nicht immer das richtige Maß zwischen Verkehrssicherung und Naturschutz", sagt Sternberg.

Dabei bieten Stadtbäume mehr als Schatten. Sie beeinflussen durch ihre Sauerstoffproduktion und die Fähigkeit, Feinstaub und Schadstoffe aus der Luft zu filtern, das Klima. Laubbäumen wird gar guter Einfluss auf das seelische Wohlbefinden der Menschen nachgesagt. Eigentlich Gründe, Bäume zu pflanzen.

"Das können wir weder personell noch finanziell leisten", sagt Tiefbauamtsleiter Peter Heffungs. Von einem Rückgang des Baumbestandes ist ihm aber auch nichts bekannt. Zwar seien in der jüngeren Vergangenheit mehr Bäume gefällt als nachgepflanzt worden, doch habe sich die Stadt dem Erhalt des Baumbestandes verschrieben.

Allgemein sieht Heffungs die rund 9000 Erkrather Bäume in Parks und entlang der Straßen in einem guten Zustand. Dass gerade in Erkrath bei den Stürmen der vergangen Jahre so wenig Schäden durch umstürzende Bäume entstanden sind, führt er auch darauf zurück, dass die Stadt immer schnell auf Mitteilungen der Bürger über geschädigte Bäume reagiere.