Haan: VHS – Schluss mit lustig?

bildungslandschaft Bei der Volkshochschule sind noch viele Fragen offen.

Haan. "Ohne VHS geht es nicht", sagt Kulturamtsleiter Fritz Köhler provokativ. Diesen Satz würden sicher auch sämtliche Ratsmitglieder ohne Wenn und Aber bejahen, die Frage ist nur: Wie viel Volkshochschule kann sich Haan überhaupt leisten?

Hintergrund ist die unter dem Titel "Bildungslandschaft" geschlossene Kooperation mit der Stadt Hilden. Beide Städte machen seither gemeinsame Sache, so weit es um Bücherei und VHS geht. Davon erhofft man sich Einspar-Effekte. Doch im Gegensatz zur gerade erst sanierten Bücherei - ein Bekenntnis für die Einrichtung in der Stadt - steht die Zukunft der Haaner VHS noch mehr oder weniger in den Sternen.

Dies veranlasst Kämmerin und Kulturdezernentin Dagmar Formella, Alarm zu schlagen. "Die Bildungslansdschaft ist nicht tot, aber ich weiß nicht, wie der Kassensturz aussehen wird", lässt Formella anklingen, dass eventuell zu wenig Geld in der knapper werdenden Stadtkasse sein wird. Denn: "Die Gewerbesteuer-Einnahmen sind rückläufig." Zu befürchten sei nun eine "VHS light". "In der Satzung des Zweckverbandes steht nur, dass in Haan eine Geschäftsstelle sein wird", sagt Formella.

Dies könnte im schlimmsten Fall bedeuten, dass man sich wohl in Haan zu Kursen anmelden kann, diese aber dann in Hilden besuchen muss. Denn ein Großteil des Angebotes ist freiwillig. "Nur zur Erwachsenenbildung sind wir vom Gesetz her verpflichtet", erläutert Formella. So wäre auch ein im Vergleich zum jetzigen Umfang abgespecktes Programm in Haan denkbar.

Daneben ist ein weiteres zentrales Problem ungelöst: Wo wird die VHS untergebracht? Denn daran knüpfen sich weitere Fragen: Wird ein städtisches Domizil in der richtigen Größenordnung gefunden, oder muss angemietet werden? "Es ist gar nicht so leicht, 800 bis 1000 Quadratmeter für Büros und Seminarräume zu finden", berichtet Formella. Allerdings sei auch noch Zeit, diese Fragen zu klären, räumt sie ein. "Bis die Grundschule Mittelhaan das Gebäude an der Dieker Straße räumt."

Die Kämmerin kündigt jedoch an, das Thema "im zweiten Halbjahr auf die Agenda zu setzen", wenn im November und Dezember die Haushaltsplan-Beratungen anstehen. Zunächst wird am 18. Mai im nicht-öffentlichen Arbeitskreis Bildungslandschaft der Abschlussbericht des Städtenetzwerks vorgestellt - allerdings ohne konkrete Zahlen, was eine VHS kosten könnte.

Im Juni folgt dann die Verbandsversammlung. Mit Stimmen gegen das neue Konzept rechnet Dagmar Formella nicht, allerdings mit einer dann folgenden "Atempause" anlässlich der Kommunalwahl.