Mettmann: „Wann geht’s endlich weiter?“

Grundschule: Acht Wochen nach dem Brand am Kirchendeller Weg gibt es noch kein Gutachten.

Mettmann. "Wir brauchen endlich eine klare Aussage. Wir wollen wissen, wann der Schulbetrieb in der Kirchendelle wieder aufgenommen werden kann." Gregor Neumann, Schulpflegschaftsvorsitzender der Grundschule, an der es in Anfang März im Verwaltungstrakt gebrannt hatte, versteht wie die meisten Eltern der 208 Schüler nicht, dass die Versicherung immer noch kein Gutachten zur Sanierung der Schule vorgelegt hat. Seit dem Brand werden die Jungen und Mädchen an der Grundschule Am Neandertal und am Konrad-Heresbach-Gymnasium unterrichtet.

Auch im Rathaus warten die Mitarbeiter seit Wochen auf das Gutachten. "Es ist schon verdammt ärgerlich", meint Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec. Die Stadt wird von Woche zu Woche vertröstet. Die Verwaltung wurde vom Gutachter bislang nur mündlich darüber informiert, dass der Schaden nicht so groß wie zunächst angenommen sein soll. Über den finanziellen und zeitlichen Aufwand, die Schule instand zu setzen, kann zurzeit niemand etwas sagen.

"Die Unsicherheit bei den Eltern nimmt mit jedem Tag zu", sagt Schulpflegschaftsvorsitzender Gregor Neumann. Das Schuljahr neige sich inzwischen schon dem Ende zu, "und wir fragen uns, wo die Abschlussfeier stattfinden wird". Aber auch die Eltern der Kinder, die ihre Schützlinge zum kommenden Schuljahr an der Kirchendelle angemeldet haben, fragen sich laut Neumann, ob ihre Kinder zum neuen Schuljahr dort oder doch an einer anderen Schule eingeschult werden.

Inzwischen sollen alle Klassenräume ausgeräumt und das Mobiliar von der Mettmanner Brandsanierungsfirma Frey gereinigt worden sein. Neumann kennt die Spekulationen der Eltern. "Versucht die Versicherung Geld zu sparen, in dem sie das Gutachten hinauszögert?" fragen en sich immer mehr Eltern. "Dass es so lange dauert, ist für alle, die Kinder, die Lehrer und die Familien nicht akzeptabel", meint Neumann.

Schule sei eine Gemeinschaft. Da sei es schlecht, wenn Klassen an unterschiedlichen Standorten unterrichtet würden. Neumann: "Vor allem die Kinder der ersten und zweiten Klassen sind sehr traurig und wollen an ihre Schule zurück", sagt Neumann. Aber auch die Kinder der dritten und vierten Klassen fühlten sich inzwischen heimatlos. Die älteren Schülern seien unkonzentriert.

Das Lernen falle ihnen zunehmend schwer. Zudem fehle den Lehrern fast das komplette Montessori-Unterrichtsmaterial. Neumann: "Auch wenn wir inzwischen einiges neu angeschafft haben." Dass der Schulstandort Kirchendeller Weg erneut in Frage gestellt werden könnte, glaubt Neumann derzeit nicht. "Das ist auch nicht die Sorge der Eltern. Sie wollen ganz einfach nur wissen, wann für ihre Kinder wieder der Schulalltag an der Kirchendelle beginnt.