Es wird wieder kräftig gehämmert
Gestern öffnete der Bauspielplatz seine Tore. Solch einen Andrang wie diesmal gab es selten.
Mettmann. Seit Montag sind rund um den Bolzplatz des Konrad-Heresbach-Gymnasiums wieder Baugeräusche zu hören. Lautes Hämmern unzähliger Handwerker liegt in der Luft. Denn hier findet das Traditionsprojekt „Bauspielplatz“ statt. „Wir sind in diesem Jahr überrannt worden“, freut sich Projektkoordinator Markus Kier von der Jugendförderung, die für dieses Projekt eng mit dem Baubetriebshof zusammenarbeitet. Schon 226 Kinder sind gekommen, so viele wie noch nie.
„Im letzten Jahr waren es 180“, sagt Kier. Das zeigt, wie beliebt dieses Ferienprojekt ist. „Es ist kontinuierlich gewachsen, aber jetzt ist der Gipfel erreicht“, meint Markus Kier. Für noch mehr Teilnehmer fehlt der Platz. Schon der gesamte Bolzplatz ist mit den Grundfesten einzelner Hütten belegt. Überall wird fleißig gesägt und gehämmert. Im Laufe der Ferien werden hier nämlich lauter kleine Jahrmarktbuden entstehen, ganz im Sinne des diesjährigen Mottos „Internationaler Jahrmarkt der Kinder“.
Viele Mettmanner Firmen haben bereits Holzpaletten gespendet. „Wir haben derzeit 2000 Paletten, aber unsere Mitarbeiter schaffen immer noch neue bei“, erklärt Markus Kier. Er schätzt, dass am Ende bis zu 3000 Paletten verbaut werden. Casimir (8) und Marc (8) sind dicke Freunde und gehen auch beide zur Astrid-Lindgren-Grundschule. Sie haben sichtlich Freude am Werkeln. „Es macht Spaß, wenn man sich nicht auf den Finger haut“, meint Casimir, aber selbst davon lassen sie sich den Spaß nicht verderben.
„Ich hab mir schon dreimal auf den Finger gehauen“, gibt Marc zu. Trotzdem hämmert er lieber. „Sägen ist nicht so mein Ding“, sagt er. Und was soll einmal aus ihrer Bude werden? „Eigentlich wollten wir einen Schießstand machen, aber da hab ich nicht so eine Lust drauf“, erzählt Casimir. Damit die Kinder entspannt bauen können, kümmern sich sechs Hauptamtliche, drei Honorarkräfte und zehn ehrenamtliche Jugendliche um alles. Gianni (13) ist einer von ihnen.
„Wir passen auf, dass sich keiner verletzt, dass die Nägel nicht rausgucken und helfen, wo es nötig ist“, sagt er. „Es macht Spaß, mit Holz umzugehen. Man lernt, mal anzupacken und nicht nur irgendwo zu sitzen und zu zocken. Außerdem ist man in der Sonne.“ Gianni ist schon seit sechs Jahren beim Bauspielplatz-Projekt dabei, erst als Teilnehmer, jetzt im Jugendteam. Auch Kumpel Basti ist schon seit fünf Jahren dabei. „Man findet hier viele neue Freunde“, meint der Elfjährige. Andere sind zum ersten Mal da, so wie Justin (11), der die Förderschule Unterbaum besucht. „Ich habe noch nie gebaut“, gibt er zu, aber hier wird ihm alles genau gezeigt und erklärt.
Eine Etage dürfen die Buden haben. Und wenn sie fertig sind, werden die Kinder dort ihr Geschäft aufmachen. „Und dann wird es eine eigene Währung geben“, verrät Markus Kier. Darauf freuen sich alle schon. Wenn die Ferien langsam dem Ende zugehen, wird der Kinder-Jahrmarkt mit einem großen Abschluss-Fest gefeiert. Am 24. August sind die Familien und Freunde, Sponsoren und Mitarbeiter eingeladen, den Jahrmarkt noch ein letztes Mal zu genießen.