Gemeindeeintritt: Ohne Hürde zurück in die Kirche

Die evangelische Gemeinde Hochdahl ebnet neuen Mitgliedern den Weg.

<strong>Erkrath. Wie man aus der Kirche austritt, weiß fast jeder. Einmal zum Amtsgericht, Fall erledigt. Aber wie und wo kann man eintreten, wenn man seinen Glauben innerhalb einer Kirchengemeinde leben möchte? "Bisher ging das nur beim Pfarrer der zuständigen Gemeinde", erklärt Norbert Goebel, Presbyter der Evangelischen Kirchengemeinde Hochdahl.

Wer eintreten will, kann seine Kirchengemeinde selbst bestimmen

Seit November des vergangenen Jahres gibt es in Hochdahl allerdings eine von insgesamt 18 Kircheneintrittsstellen der Evangelischen Kirche im Rheinland. Was es damit auf sich hat, verdeutlicht Leiter Pastor Klaus Schüle: "Wer bisher in die Kirche eintreten wollte, konnte das nur in seiner Ortsgemeinde tun. In einer Kircheneintrittsstelle können nun Menschen aus dem gesamten Bereich der Evangelischen Kirche unabhängig von ihrem Wohnsitz in die Kirche eintreten. Sie können gleich beim Eintritt erklären, welcher Kirchengemeinde sie angehören wollen." Mit diesem Service will die evangelische Kirche nicht nur das Aufnahmeverfahren in die Kirche erleichtern. "Wenn wir offensiver für den Eintritt werben, rückt den Menschen die Möglichkeit der Gemeindezugehörigkeit auch wieder mehr ins Bewusstsein", so Pastor Klaus Schüle. Dabei lässt er nicht unerwähnt, dass die Kirchengemeinden seit langem mit dem Trend zum Kirchenaustritt zu kämpfen haben.

Die Gründe dafür, dass manche Menschen sich vom Gemeindeleben abwenden, bleiben wegen der Anonymität des Verfahrens beim Amtsgericht oft im Verborgenen. "Wir schreiben die Leute nach dem Austritt noch mal an und bieten ein Gespräch an", sagt Norbert Goebel.

Finanziell geht es der Gemeinde trotz sinkender Mitgliederzahlen dennoch relativ gut. "Über die Schließung von Kindergärten wird nicht nachgedacht", sagt Pastor Schüle.