Gesamtschule ist Favorit der Eltern
2800 Eltern wurden gefragt, wie sie sich in Zukunft die Schullandschaft in Mettmann vorstellen. Das Ergebnis fällt eindeutig aus.
Mettmann. Vor den Sommerferien fragte die Schulpflegschaft 2800 Eltern in Mettmann nach ihrer Meinung zur künftigen Schullandschaft in der Kreisstadt. Die Frage: „Welche weiterführenden Schulen soll es in Mettmann nach der 4. Klasse (Grundschulzeit) geben?“ 1445 Eltern hatten den Fragebogen ausgefüllt und zurückgeschickt. Dies ist eine Quote von 52 Prozent und damit laut Verwaltung repräsentativ.
Das Ergebnis: 17 Prozent der Eltern votierten für Alternative A: Die aktuellen weiterführenden Schulen — zwei Gymnasien (HHG und KHG) mit der Möglichkeit, das Abitur in acht Jahren zu absolvieren (G8) und die Realschule bleiben in der jetzigen Form bestehen. 72 Prozent der Eltern votierten für Alternative B: Beide Gymnasien mit G8 bleiben bestehen. Es erfolgt die Neugründung einer Gesamtschule mit der Möglichkeit, das Abitur in neun Jahren zu machen (G9).
Neun Prozent der Eltern votierten für Alternative C: Beide Gymnasien mit G8 bleiben bestehen. Es erfolgt die Neugründung einer Sekundarschule. Zwei Prozent der abgegebenen Fragebögen waren ungültig. Somit wünscht sich eine klar erkennbare Mehrheit der an der Umfrage beteiligten Eltern eine Änderung in der Schullandschaft Mettmann und ist für die Gründung einer Gesamtschule. Eine Gesamtschule würde aber das Ende der Realschule bedeuten.
Welche Konsequenzen werden nun nach dieser Befragung gezogen? Der Schulträger, die Stadt Mettmann, müsste eine rechtlich förmliche Umfrage über eine Schulgründung starten, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Das Ergebnis der Umfrage muss dann so eindeutig sein, dass die Errichtung und die Fortführung der Schule als dauerhaft gewährleistet prognostiziert werden kann. Beispiel: Beläuft sich die Rücklaufquote der herausgegebenen Umfragebögen nur auf 20 Prozent und sprechen sich hierbei 80 Prozent der Eltern für die Gründung einer Gesamtschule aus, so sei dies trotzdem kein Wert, der die dauerhafte Mindestgröße einer Schule wahrscheinlich sein lässt. Und: Die Schulaufsicht werde nur dann eine neue Schule genehmigen, wenn die Stadt über ausreichend Schulraum verfügt und finanziell in der Lage ist, eine neue Schulform einzurichten, sagt Fachbereichsleiterin Ute Piegeler. Die Schulverwaltung und die Bezirksregierung haben sich am 28. Oktober an einen Tisch gesetzt und über die Probleme gesprochen. Kritisch sehen Schulaufsicht und Verwaltung, dass es derzeit kein Schulangebot für Schüler mit Hauptschulempfehlung in Mettmann gibt. Deshalb soll mit der Realschule gesprochen werden, ob es dort möglich ist, dass ein Bildungsgang ab Klasse 7 eingerichtet wird, der zu Abschlüssen der Hauptschule führt.
20 Kinder aus Mettmann besuchen die Gesamtschule Heiligenhaus. Die Schulaufsicht schlägt vor, dass eine interkommunale Zusammenarbeit geprüft wird. Die Neugründung einer Gesamtschule könne laut Piegeler nur im Gebäude der auslaufenden Anne-Frank-Hauptschule erfolgen und in den Folgejahren würde der Raum der dann auslaufenden Carl-Fuhlrott-Realschule benötigt. Bevor Eltern ihr Kind an einer neuen Schule anmelden, sei diese attraktiv zu gestalten. Sowohl an der Anne-Frank-Hauptschule als auch an der Carl-Fuhlrott-Realschule sei Schulraum vorhanden, der teils sanierungsbedürftig sei. Insbesondere an der Hauptschule gibt es Schulcontainer, deren Nutzungsmöglichkeiten enden.
Bis Februar 2017 will die Verwaltung klären, wie teuer eine neue Gesamtschule ist. Außerdem soll die Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten verfolgt werden. Erst danach soll über weitere Schritte zur Änderung der Schullandschaft beraten werden.