Gruiten: 180 Kinder und fünf Rüssel
Schüler der Grundschule Gruiten führen „Der kleine Elefant“ auf.
Gruiten. Das Gebrause und Gebrumme erinnerte an einen Bienenstock. "Wo sind Oma und Opa?", "Wer hat meine Maske?" aber auch "Bist Du nicht auch ein Theaterkind?", waren wichtige Fragen, die neben tausend anderen Dingen geklärt werden mussten.
Nicht erstaunlich, bedenkt man, dass die Aufführungen von "Der kleine Elefant" etwa 180Kinder bestritten, die mächtig aufgeregt waren und ihren Platz suchten. Die Aufführung des Musicals von Jean Gracie nach einer Geschichte Rudyard Kiplings im Bürgerhaus war im dreifachen Sinne eine Premiere.
Nie zuvor gab es ein Stück, an dem alle Kinder der Grundschule Gruiten beteiligt waren, nie zuvor gab es eine solche Zusammenarbeit mit der Musikschule und Regisseurin Eva Dämmer - und das Stück hatten die Kinder noch nie zuvor präsentiert.
Entsprechend nervös waren Alexander, Lukas, Simon, Sarah und Co. bis kurz vor Beginn. Als sich dann der grüne Vorhang öffnete und den Blick auf die liebevolle Kulisse in Dschungel-Optik freigab, waren alle konzentriert bei der Sache. "Salibonani" und "Herzlich willkommen" begrüßte die Gruppe "Musik und Bewegung" ihre Zuhörer, ehe die Trommelgruppe mit "Simama kaa" übernahm.
Natürlich gab es kleine Rempler, Mini-Fehler, nicht ganz getroffene Noten und leicht improvisierte Texte. Doch die Musizier- und Spielfreude vom kleinen Elefanten (Miriam Wagner), über dessen Mutter (Lea Tappert), dem Krieger (Gianluca Krings), einer Marktfrau (Isabel Artz) bis hin zum Krokodil (Marc Guski) und all den Zebras, Löwen und Leoparden war groß bis großartig. "Das Eigentliche ist nicht die Aufführung, sondern das Projekt", hatte Musikschulleiterin Eva Dämmer erklärt.
Denn ein Jahr lang haben sich die Kinder überaus aktiv mit Musik in all ihren Facetten auseinander gesetzt und "konnten versteckte Talente entdecken", wie die Musikschulchefin zufrieden resümierte. Für ihr Singspiel, das mitten in den afrikanischen Urwald führte und eines der letzten Geheimnisse klärte, nämlich wie der Elefant zu seinem Rüssel kommt, bekamen die jungen Talente üppig prasselnden und lang anhaltenden Applaus.