Gruiten: Anwohner fordern eine Ampel

Die SPD hat die Forderungen der Anwohner zusammengefasst. Der Antrag wird am Dienstag im Planungs- und Verkehrsausschuss diskutiert.

Gruiten. Mit dem Bau der K20n wurde auch eine Verkehrsinsel als Querungshilfe auf der Pastor-Vömel-Straße eingerichtet - kurz vor der Ecke Vohwinkler- /Parkstraße. "Als wir erkannt haben, dass dieses Inselchen die einzige Lösung für die Fußgänger sein soll, haben wir uns zusammengetan", sagt René Trosiner.

Der 38 Jahre alte Familienvater wohnt an der Pastor-Vömel-Straße 2d. Und wenn er von "wir" spricht, meint er die vier, fünf Familien mit ihren zusammen zehn Kindern, die sich für eine Bedarfsampel an dieser Stelle stark machen.

Mehr als 200 Unterschriften haben die Familien, die sich in einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen haben, gesammelt und dem Technischen Beigeordneten Matthias Buckesfeld übergeben.

"Uns geht es nicht nur um unsere Kinder", sagt Trosiner, und fügt hinzu: "Natürlich wollen wir keinem vormachen, dass an dieser Stelle der ganz große Fußgängerverkehr herrscht. Aber die Menschen hier müssen zum Kindergarten, zum Bahnhof oder zum Einkaufen. Wenn der Verkehr und die Durchschnittsgeschwindigkeit der Autos wie prognostiziert zunimmt, wird das Überqueren der Straße eine sportliche Angelegenheit - nicht nur für Kinder."

Auf ihre Forderung hat die Interessengemeinschaft nicht nur die Stadtverwaltung aufmerksam gemacht, sondern auch die Ortsvereine von CDU und SPD in Gruiten. Beide signalisierten ihre Unterstützung. Die SPD ging noch einen Schritt weiter, organisierte vor der Kommunalwahl einen Ortstermin und hat die Anregungen der Anwohner in einem Antrag zusammengefasst, der am Dienstag auf der Tagesordnung des Planungs- und Verkehrsausschusses steht.

Darin fordert die SPD-Fraktion mehr Sicherheit für die Fußgänger in den Bereichen Pastor-Vömel-, Park- und Hochstraße und listet eine Reihe von Möglichkeiten auf, die dazu beitragen könnten:

eine Fußgängerampel auf der Pastor-Vömel-Straße im Bereich der Einmündung Parkstraße, eine Verlegung der Querungshilfe auf der Parkstraße, eine Fahrbahnverschwenkung in der Hochstraße und weitere Maßnahmen, um den Straßenraum für Autofahrer optisch einzuengen und die gefahrenen Geschwindigkeiten zu verringern. Geht es nach der SPD, könnten deren Vorschläge nach der Inbetriebnahme der K20n erfolgen.

"Der Antrag der SPD enthält einige interessante Ansätze", sagt Technischer Dezernent Matthias Buckesfeld auf WZ-Nachfrage. Der von den Anwohnern der Pastor-Vömel-Straße geforderten Fußgängerampel würde er aber keine Priorität einräumen. "Wir wurden mit diesem Wunsch konfrontiert, den wir bezogen auf die gesamtstädtische Situation geprüft haben", sagt er.

Das Ergebnis: Im Vergleich zu anderen Stellen in der Stadt ist die Zahl der querenden Fußgänger dort relativ gering. "Würden wir dort eine Bedarfsampel installieren, müssten wir das in anderen Bereichen, wo zum Beispiel viel mehr Schüler als in Gruiten unterwegs sind, erst recht tun", sagt Buckesfeld.

Er hält die Verkehrsinsel als Querungshilfe und das damit verbundene Maß an Sicherheit völlig ausreichen. Schließlich gibt es Bereiche in der Stadt, die viel unübersichtlicher sind und in denen die Geschwindigkeit der Autos sowie die Zahl der Schüler weitaus höher ist als in Gruiten. Buckesfeld:

"Und dort funktioniert es auch ohne Ampel." Er fordert die Ratsmitglieder auf, den SPD-Antrag mit Blick auf das gesamte Stadtgebiet und die Gesamtinteressen zu diskutieren.