Betreuung: Neue U-3-Plätze sind in Arbeit

Die Stadt ist zuversichtlich, den Rechtsanspruch bis zum Jahr 2013 erfüllen zu können.

Mettmann. In vielen Kindertagesstätten wird zurzeit fleißig gearbeitet. Der Anbau an den evangelischen Kindergarten Am Laubacher Feld ist in wenigen Wochen hochgezogen worden. Der Montessori-Kindergarten an der Teichstraße bekommt ebenfalls einen Neubau.

Und der Awo-Kindergarten an der Düsseldorfer Straße hat seinen Bauantrag zur Erweiterung bereits im Rathaus eingereicht. Mettmann rüstet für das Jahr 2013 auf, wenn der Rechtsanspruch für einen Betreuungsplatz für Kinder von ein bis drei Jahren in Kraft tritt.

"Wir sind zuversichtlich, dass wir die Forderung der Bundesfamilienministerin von der Leyen, in vier Jahren mindestens 35 Prozent aller Kinder zwischen einem und drei Jahren einen Platz vorhalten können, erfüllen", sagt Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Bildung, Jugend und Soziales im Rathaus.

Die Stadt geht davon aus, dass bis dahin 70 Prozent der Kinder unter drei Jahre in den städtischen Kindergärten oder in den Einrichtungen der freien Träger einen Platz bekommen können. Die restlichen 30Prozent sollen einen Platz in der Tagespflege bei einer so genannten Tagesmuter erhalten.

Mit der Neuregelung zur Kindertagespflege und der damit verbundenen neuen steuerlichen Behandlung der Einkünfte haben einige Tagesmütter ihre Betreuung eingeschränkt, um nicht an die sozialversicherungsrelevante Grenze zu kommen.

Um ihre Einnahmeverluste durch die Versteuerung aufzufangen, haben die Tagesmütter ihren Honorarsatz auf fünf bis sechs Euro angehoben. Das hat dazu geführt, dass für einige Eltern die Tagespflege zu teuer geworden ist. Deshalb würden diese Kinder bei Nachbarn oder im Familienkreis untergebracht.

Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür: "Unter welchen Bedingungen die Kinder dort betreut werden, ist dann durch das Jugendamt nicht mehr steuerbar." Diesen Trend gelte es zu stoppen, "bevor die Kindertagespflege wieder im Dunstkreis von nicht qualifizierten und nicht überprüften Personen endet, die die Kinder mehr oder weniger gut versorgen", so Hinterthür.

Da das Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren in den Kindertagesstätten noch sehr gering sei, hätten viele Eltern keine Wahlmöglichkeit, müssten ihr Kind bei einer Tagesmutter unterbringen. Und dafür müssten sie dann auch noch mehr bezahlen als im Kindergarten.

Zum Vergleich: Ein U-3-Platz in einer Tageseinrichtung bei einer 25-stündigen Wochenbetreuung und einem Familieneinkommen von 62.000 Euro liegt bei 154 Euro im Monat. Der Platz bei einer Tagesmutter kostet dagegen 454 Euro.

Um die Eltern zu entlasten, hat die CDU im Jugendhilfeausschuss beantragt, den städtischen Zuschuss für Tagesmütter von drei auf vier Euro anzuheben. Der Antrag wurde einstimmig verabschiedet. Das bedeutet derzeit eine jährliche Mehrbelastung für die Stadt von rund 35.500 Euro. Zurzeit werden rund 69 Kinder von 29 Tagesmüttern betreut.

Der Ausbau von U-3-Plätzen wird im kommenden Jahr weiter vorangetrieben. 60 neue Plätze sollen dann in der städtischen Kindertagesstätte Rheinstraße sowie in den evangelischen Kindergärten Am Hoshof und an der Donaustraße geschaffen werden. Die Umbaukosten sollen unter anderem aus Mitteln des Konjunkturpaketes II finanziert werden.