Gruiten: Fußballer fordern Kunstrasen
Die Verlegung des Gruitener Platzes war am Dienstag Thema im Planungsausschuss. Doch nun will der Förderverein Fußball eine Sanierung am jetzigen Standort.
Gruiten. Die Verlegung des Gruitener Sportplatzes rückt näher - zumindest war das seit langem diskutierte Projekt am Dienstag Thema im Planungsausschuss. Die Aufstellung des Bebauungsplans "Sportanlage Gruitener Straße/Windfoche" soll vorangetrieben werden. Auch wenn derzeit die finanzielle Situation der Stadt die Umsetzung des Plans in diesem Jahr nicht erlaubt, wolle die Stadt damit die Grundlagen für eine Verlegung schaffen, sagte Matthias Buckesfeld, Technischer Beigeordneter.
Der jetzige Standort in der Nikolaussiedlung ist sanierungsbedürftig. Außerdem verlangt der Ascheplatz inmitten des Wohngebiets den Anwohnern viel Toleranz in puncto Lärm ab. "Lärm und Kosten und eine Anpassung des Platzes an die aktuellen sportlichen Anforderungen machen eine Verlegung an den Ortsrand nötig", so der Beigeordnete.
Das Ganze soll zum Großteil aus dem Verkauf des alten Geländes finanziert werden. Dort könnte ein Wohngebiet entstehen. "Daher müssen wir das Baurecht vorantreiben." Erst dann könne die Verwaltung mit einer Kalkulation beginnen - und eine Verlegung greifbar werden. Konkret sei eine Verlagerung des Platzes im Investitionsplan der Stadt bis 2013 allerdings nicht vorgesehen, ergänzte Kämmerin Dagmar Formella.
Dass dieses Vorhaben in absehbarer Zeit realisiert wird, bezweifelt der Förderverein Fußball in Gruiten daher stark. Deshalb will der Verein an dem alten Standort festhalten. "Wir nehmen an, dass aufgrund der Haushaltslage eine Verlegung erst in frühestens zehn Jahren Realität werden kann", sagt Dieter Schauf, Erster Vorsitzender.
"So lange kann der Fußballplatz aber nicht in seinem jetzigen Zustand bleiben. Die Fußball-Abteilung schreit nach einem Kunstrasenplatz. Wir sprechen uns für eine Sanierung aus - sonst verlieren wir Mitglieder." Ein zugiger Platz auf dem freien Feld habe keine Atmosphäre und bedeute für Jugendliche einen längeren und bisweilen auch gefährlicheren Anfahrtsweg, so Schauf.
Außerdem seien die Kosten für Kunstrasen mit geschätzten 500000 Euro geringer als für einen komplett neuen Platz an der Windfoche. Wenn die Politik mitziehe, so Schauf, hätte er Sponsoren, die einen sechsstelligen Betrag hinzuschießen würden. Einen Teil könne man durch Veranstaltungen wie Sponsorenläufe, Sonderbeiträge für TSV-Mitglieder aufbringen- wer den Rest finanziert, ist offen.
Der Technische Beigeordnete Buckesfeld kann diesen Vorschlag nicht nachvollziehen. Ein sanierter Sportplatz könne rechtlich als Neubau gelten - dann würden in Gruiten erheblich strengere Lärmschutzregeln wirksam, die den Spielbetrieb in der Siedlung stark einschränken könnten. Außerdem habe die Stadt die Flächen am Ortsrand bereits gekauft.
Die SSVg Haan ist in einer gemäßigteren Lage als der TSV in Gruiten: Nur noch der Belag der Laufbahn muss eingebaut werden, dann ist die Komplettsanierung des Platzes an der Hochdahler Straße für 1,5 Millionen Euro abgeschlossen.