Gruiten: Mehr Platz für kleine Kinder

In Gruiten wird die evangelische Kita ab Herbst umgebaut und um einen Anbau erweitert. Knapp eine halbe Million Euro kostet die Maßnahme.

Gruiten. In Gruiten fehlen Kindergartenplätze. Genauer gesagt: Es fehlen Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren. Weil im katholischen Familienzentrum der Caritas die räumlichen Möglichkeiten erschöpft sind, wird im Herbst der Kindergarten der Evangelisch-reformierten Gemeinde Gruiten umgebaut und um eine fünfte Gruppe erweitert.

"Wir warten jetzt auf die Zustimmung des Landesjugendamtes zu unseren Plänen", sagt Pfarrer Hanno Nell, aber eigentlich gehe es nur noch um Kleinigkeiten. Der Pläne des Architekten stehen. Für die U3-Plätze der Einrichtung an der Prälat-Marschall-Straße (Gemeindehaus) werden die ehemaligen Hortträume umgebaut.

Weil die aber nicht ausreichen werden, um die zehn geplanten neuen Plätze dort unterzubringen, muss die Kirche auch einen Teil ihres Gemeindehauses opfern: Den Gruppenraum, der ursprünglich für den Konfirmandenunterricht gedacht war, heute aber als Stuhllager für den benachbarten Gemeindesaal dient sowie das Zimmer und die Werkstatt des Hausmeisters, die in Toiletten und Wickelraum umgewandelt werden.

Und weil auch in den Räumen am Heinhauser Weg noch drei Ruheräume (je einer pro Gruppe) fehlen - sie sind bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren vorgeschrieben, muss auch dort angebaut werden.

Insgesamt werden in Gruiten zehn U3-Plätze in einer neuen Gruppe sowie in den bestehenden vier Gruppen je vier U3-Plätze geschaffen. Damit steigt die Zahl der zu betreuenden Kinder von 85 auf 95. Und natürlich wird die Gemeinde auch die Zahl der Erzieherinnen erhöhen. "Konkrete Gedanken haben wir uns darüber aber noch nicht gemacht", sagt Nell.

465.000 Euro kosten Um- und Anbau sowie die Ausstattung der Räume, der Großteil davon wird vom Land bezahlt, 80.350 Euro bringt die Kirchengemeinde auf. "Wir hoffen, dass wir im April kommenden Jahres die neuen Kinder begrüßen können", sagt Pfarrer Nell.

Es werden übrigens fast ausschließlich Mädchen und Jungen aus Gruiten sein. Nell: "Wir haben auch immer wieder Anfragen aus den Nachbarstädten, aber die müssen wir leider abweisen."

Doch nicht nur in Gruiten stehen Erweiterungen und Umbauten an. Die Awo als Träger der Einrichtungen Am Bandenfeld, am Bollenberger Busch und an der Käthe-Kollwitz-Straße plant ebenso den Ausbau ihrer Kindertagesstätte wie der Waldorfkindergarten an der Parkstraße. Dort sollen weitere sechs Plätze für Mädchen und Jungen unter drei Jahren entstehen.

Im Haaner Osten steht die Erhöhung der Kapazität von zurzeit bis zu 18 U3-Plätze auf 22 Plätze an. Am Bollenberger Busch sollen durch entsprechende Gruppenumwandlungen die bisher beschlossenen vier U3-Plätze auf 14, an der Käthe-Kollwitz-Straße von 15 auf 26 U3-Plätze erhöht werden.

Im Kindergartenjahr 2009/ 2010 werden insgesamt 140 Betreuungsplätze für unter Dreijährige zur Verfügung stehen. Werden alle beantragten Maßnahmen umgesetzt, können die Haaner Einrichtungen dann etwa 190 Mädchen und Jungen aufnehmen, die jünger als drei jahre sind.