Haan: Ausstellung - Mit Leidenschaft an die Spitze

Portraits von erfolgreichen Unternehmerinnen.

Haan. Als Gabriele Römer die Leitung der "Haaner Felsenquelle" übernahm, waren Frauen in Führungspositionen noch eine echte Seltenheit. "Selbst meine Eltern waren damals nicht so richtig davon überzeugt", sagt sie. "Doch es war schon immer mein Wunsch, und ich habe es nie bereut." Römer (60) steht an der Spitze des Mineralwasserherstellers - und will junge Frauen zu ähnlichen Karrieren animieren.

Gestern wurde in der Stadt-Sparkasse die Ausstellung "FrauenWerke" eröffnet. Darin werden Fotos gezeigt von Römer und weiteren Unternehmerinnen aus dem Kreis Mettmann, zum Beispiel Speditionskauffrau Elena Eischeid aus Heiligenhaus und Schornsteinfegerin Kerstin Decker aus Wülfrath. "Wir wollen Unternehmerinnen an die Öffentlichkeit bringen", sagt Arlin Cakal-Rasch von der Fachstelle Frau und Beruf des Kreises Mettmann. "Man muss ehrlich sein und Spaß an seiner Arbeit haben", sagt Römer auf die Frage nach einem Erfolgsrezept.

Bettina Giesen (36), eine weitere portraitierte Haaner Unternehmerin, rät vor allem zu einem eigenen Profil. Bei ihr war es die Idee zu einer Selbstverteidigungsschule, die sie zur Selbstständigkeit gebracht hat. Eine alte Kfz-Werkstatt hat sie umgebaut, dort hat sie die Taekwondo-Schule "Purpur Drache" eröffnet. "Noch wichtiger als Bildung ist Leidenschaft", sagt Giesen.

Die Zeiten hätten sich mittlerweile geändert, sind sich Römer und Giesen einig: Die Chancen für Frauen im Berufsleben seien deutlich größer geworden. "Aber es gibt noch viel zu tun", so Römer. Insbesondere in großen Unternehmen seien Frauen an der Spitze immer noch eine Seltenheit.

Eine wichtige Zielgruppe der Ausstellung sind Schülerinnen. Anja Linke und Corien Lentzsch (beide 16) aus der zehnten Klasse der Emil-Barth-Realschule sind zur Eröffnung gekommen. In Bezug auf die Berufschancen sehen sie sich im Vergleich zu ihren männlichen Mitschülern noch manchmal benachteiligt, zum Beispiel beim Gehalt. Aber sie sind auch optimistisch: "Man sieht ja, dass man es schaffen kann."