Haan: Das Ende einer Siegesserie
Trendsport: Bei den German Masters im Flagfootball landen die Haaner Broncos auf Platz zwei.
Haan. Entschlossen packt Jan Ritter (14) das braune Ei und wirft es zu seinem Mannschaftskamerad Nils Plückebaum (14). Der fackelt nicht lange, zieht dynamisch an all seinen Gegenspielern vorbei und durchquert jubelnd die Endzone - schnurstracks in die Arme seiner Teamkollegen.
Doch dieser Touchdown zur zwischenzeitlichen 13:12-Führung im Finale des German Masters im Flagfootball gegen die Düsseldorf Megamagic nützte am Ende nichts.
Fast mit der Schlusssirene vollendeten die Gäste einen Angriff erfolgreich und durchbrachen mit dem letztlichen 20:13-Erfolg die Siegesserie der Haan Broncos.
"Natürlich ist die Enttäuschung im ersten Moment groß, aber die Jungs haben dennoch ein tolles Jahr hinter sich gebracht", sagte Coach Sebastian Koch (25) im Anschluss. Und auch wenn man sich an Siege bei den Broncos schon fast gewöhnt hat - als Misserfolg ist ein zweiter Platz schließlich auch nicht zu werten.
"Wir sind mit unserer Leistung insgesamt schon ganz zufrieden", meinte denn auch der Elfjährige Robin nach dem Turnier. Das können die Jungs vom städtischen Gymnasium auch durchaus sein.
Im laufenden Spieljahr triumphierte das Schülerteam im Rahmen der Jugendclub Football Liga (JCFL) beim Superflag-Turnier, der United Football League sowie dem Superfinal. Die zahlreichen riesigen Pokale wurden beim German Masters am Samstag stolz ausgestellt.
"Vor einigen Jahren wurde die JCFL von Düsseldorfer Sozialarbeitern ins Leben gerufen, unter anderem, um die Kinder von der Straße zu holen und sie in einem Mannschaftswettbewerb zu fordern", sagte Koch.
Er selbst war früher Schüler am städtischen Gymnasium und kehrte vor etwa drei Jahren zurück zu seinen Wurzeln. Einmal in der Woche weiht er seine Spieler im Rahmen einer AG in taktische Finessen des Flagfootball ein, und der Erfolg gibt ihm Recht.
Zugelassen sind Schüler bis 15Jahren. So kommt es, dass Jungs und Mädchen der Jahrgangsstufen fünf bis neun in einer Mannschaft agieren können. Flagfootball ist ein körperloser Sport, im Unterschied zur amerikanischen Variante hält man seinen Gegenspieler nicht durch ein hartes Tackling auf, sondern indem man ihm eine Fahne aus der Hosentasche zieht. Sonst aber unterscheiden sich Regeln und taktische Positionen nicht wesentlich vom "Original".
Nils Plückebaum erklärt den Reiz der JCFL: "Die Gruppe ist sehr ausgeglichen und die Atmosphäre bei den Turnieren immer sehr angenehm. Die Mannschaften verstehen sich auch untereinander und verhalten sich sehr fair."
Jan Ritter und Nico Rensmann(14) sagen: "Dieser Sport macht sehr viel Spaß, wir haben eine starke Mannschaft und sind auf jeder Position gut besetzt. Da macht das Spiel natürlich noch mehr Spaß." Jetzt allerdings ist erst einmal Winterpause, zum nächsten Turnier geht es erst wieder an Ostern.