Haan: Familien sparen bis zu 260 Euro beim Gas

Der zurzeit niedrige Heizölpreis und innerbetriebliche Einsparungen machen laut Stadtwerkechef Stefan Chemelli die Senkung um 13,6Prozent möglich.

Haan. Die Stadtwerke Haan senken den Gaspreis zum 1. Januar 2009 um 1,1305 Cent pro Kilowattstunde (13,6 Prozent). Für den durchschnittlichen Vier-Personen-Familienhaushalt mit einem Verbrauch von 23000 Kilowattstunden jährlich bedeutet das eine Einsparung von 260,02 Euro.

Stadtwerkechef Stefan Chemelli spricht von einem "denkwürdigen Tag", schließlich liege eine Gaspreissenkung in dieser Höhe mehr als 20 Jahre zurück. Zum 1.Oktober 1986 wurde der Gaspreis in einer ähnlichen Höhe, nämlich um 1,174 Cent pro Kilowattstunde gesenkt. Damals zahlte der Stadtwerkekunde für einen Verbrauch von 23000Kilowattstunden im Jahr 564,30 Euro. Zum 1. Januar 2009 muss er für die gleiche Menge Gas 1649,36 Euro bezahlen. Chemelli: "Das entspricht einer Steigerung um 1085,60 Euro beziehungsweise 192,28 Prozent."

Verantwortlich für diese enorme Preissteigerung in den vergangenen Jahren sind laut Chemelli gleich mehrere Gründe: Zum einen gab es am 1. Oktober 1986 noch keine Erdgassteuer. Die liegt aktuell bei 126,50 Euro (bei einem Verbrauch von 23000Kilowattstunden). Zum anderen ist die Konzessionsabgabe von damals 39,28 auf heute 62,10Euro gestiegen. "Das sind beides gesetzliche Belastungen, auf die wir keinen Einfluss haben", sagt Chemelli.

Während der Grundpreis damals (seit 1982) wie heute 154,60Euro beträgt, stieg die Mehrwertsteuer von 14 auf 19Prozent und belastet den Gaspreis heute mit 263,34 Euro. Und auch die Bindung des Gaspreises an den des Heizöls hat die Kosten in die Höhe getrieben. Kostete der Hektoliter Heizöl vor 22 Jahren 23,36 Euro, müssen dafür heute 71,94Euro auf den Tisch gelegt werden.

Dass die Stadtwerke noch vor Beginn der verbrauchsintensiven Winterperiode (die ersten drei Monate des neuen Jahres) den Gaspreis senken und damit auch die Erhöhung zum 1. Oktober dieses Jahres wettmachen können, liege auch an innerbetrieblichen Einsparungen. Chemelli: "Wir geben nicht nur den gesunkenen Ölpreis an unsere Kunden weiter." Optimierungen mit der Firma BIS Heinrich Scheven hätten zu Einsparungen einer Bauleiterstelle bei dem Rohr- und Tiefbauunternehmen aus Erkrath geführt. "Früher gab es einen Bauleiter für den Rohr- und einen für den Tiefbau. Heute kommen wir mit einem aus", sagt Chemelli. Bauplanverfahren müssen nicht mehr an Ingenieurbüros vergeben, sondern können intern von Mitarbeitern, die eine Zusatzqualifikation erhalten haben, auf den Weg gebracht werden.

"Und wir können Verhandlungserfolge beim Kauf von Rohrmaterial, Armaturen und Baustoffen sowie Einsparungen im kaufmännischen Bereich vorweisen", sagt Chemelli. "Wir geben auch verbesserte Bezugsbedingungen in vollem Umfang an unsere Kunden weiter." Aus eigener Kraft hätten die Stadtwerke mehr als 100000 Euro einsparen können, was etwa ein Drittel der Preissenkung ausmache.