Haan: ÖPNV- Rückwärtsgang eingelegt

Die Trennung der Buslinien O1 und 792 wird auf Beschluss des Fachausschusses zum nächsten Fahrplanwechsel wieder aufgehoben.

Haan. Selten waren sich die Politiker im Fachausschuss so einig, wie beim Thema "Öffentlicher Personennahverkehr" (ÖPNV). Gegen die Empfehlung des Planungsamtes und der Rheinbahn haben sie jetzt beschlossen, zum nächsten Fahrplanwechsel am 9.Januar die Trennung der Buslinien O1 und 792 rückgängig zu machen.

Zur Erinnerung: Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2009 passte die Rheinbahn ihre Linien dem neuen S-Bahn-Konzept des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr an. Um den Anschluss an die S1 in Solingen-Vogelpark (Linie 792) und an die S8 in Gruiten zu gewährleisten, wurde die so genannte Verbundlinie O1/792 getrennt. Zahlreiche Beschwerden von Fahrgästen, vor allem Gymnasiasten aus Oberhaan und Gruiten, waren die Folge. Zum Fahrplanwechsel am 12. April dieses Jahres wurde der Schülerverkehr ausgeweitet. "Seitdem gibt es keine Beschwerden mehr", sagt Planungsamtsleiter Jürgen Rautenberg.

Für die Aufhebung der Trennung spreche unter anderem die Einsparung von 24000Euro. Aus Sicht der Politiker sei es auch nicht erforderlich, von Gruiten aus am S-Bahnhof "Solingen-Vogelpark" in die S1 umzusteigen. Dies könnten die ÖPNV-Nutzer - via S8, die den Gruitener Bahnhof bedient - auch in Düsseldorf tun.

Die Busse der Linie 792 kämen häufig verspätet, daher funktioniere der Anschluss an die S1 am Vogelpark ohnehin selten. Busse der Linie O1 hingegen hätten Wartezeiten. Hinzu kommen die Wartezeiten der Kunden an den so genannten Rendevoushaltestellen, die unter der Woche zehn, an den Wochenende mehr als 50 Minuten betragen.

"Die Rücknahme der Linientrennung birgt auch Risiken", gibt Rautenberg zu bedenken. Bestimmte Anschlüsse würden nicht mehr funktionieren, etwa an der Haltestelle Solingen-Vogelpark. Laut Rheinbahn nutzen dort rund 300 Fahrgäste die Umsteigemöglichkeit zur S1. Es gäbe dann nur noch die Anschlusssicherung der Verbundlinie zum S-Bahn- und Regionalverkehr an der Station Haan-Gruiten.

"Es kann passieren, dass dann an anderer Stelle wieder Probleme auftreten und neue Beschwerden kommen", befürchtet er. Die Rheinbahn weist in ihrer Stellungnahme zum Beispiel daraufhin, dass sich für alle Fahrgäste aus dem Haaner Süden (Büssingstraße bis Hülsberger Busch) die Fahrzeit verlängert, wenn sie statt in Solingen in die S1 in Gruiten in die S8 einsteigen.