Haan: Umbau der Stadtbücherei verzögert sich weiter

Zunächst behinderte der strenge Winter die Sanierung. Dann starb der Architekt.

Haan. Seit fast einem Jahr üben sich Nutzer und Leser der Haaner Stadtbücherei in Geduld, nehmen mit der bescheidenen Auswahl in den Räumen der Kinderbücherei am Neuen Markt vorlieb oder den Weg nach Gruiten auf sich, um sich dort mit Lesefutter auszustatten.

Dass sie sich bestimmt noch bis Ende des Jahres gedulden müssen, um in den Räumen der dann sanierten und umgebauten Bücherei nach Bestsellern, DVDs oder CDs zu stöbern, gab am Donnerstag Dezernentin Dagmar Formella bekannt. "Ende Dezember, Anfang Januar wollen wir eröffnen, das ist das Ziel", sagte sie.

Dass sich die Arbeiten weiter verzögern, die Eröffnung erneut verschoben wird, liegt weder an den Mitarbeitern des städtischen Gebäudemanagements noch an ungeplanten Vorkommnissen während der Umbauphase. Die Gründe sind andere: Zunächst hatte sich die Sanierung durch die schwierigen Verhandlungen mit der Eigentümergemeinschaft am Neuen Markt verzögert, dann kam die lange und harte Frostphase.

"Und vor sechs Wochen ist der zuständige Architekt des von uns beauftragten Partners von einem auf den anderen Tag gestorben", sagt Formella. Der neue arbeite sich seit drei Wochen ein. Hinzu komme ein Personalwechsel im Gebäudemanagement, der die Büchereisanierung direkt und gleich betreffe. "Aber die Stelle ist bereits ausgeschrieben", sagt sie.

Dennoch stehen alle Beteiligten unter Zeitdruck. "Im Oktober muss die Bücherei mit ihren Medien, die derzeit in 600 Umzugskartons verpackt sind, in das dann sanierte und von Schimmelpilz befreite Untergeschoss des Bücherei-Gebäudes am Neuen Markt beziehen", sagt Formella mit Nachdruck.

Erste Priorität habe im zweiten Halbjahr 2010 der Um- und Neubau der Feuerwache Haan. "Das muss starten", sagt Formella. Dafür muss die Bücherei umgezogen sein. Sie lagert ihre Medien derzeit in ehemaligen Räumen des Bauhofs auf dem Gelände der Feuerwehr.

Unter dem Zeitdruck bei Bücherei und Feuerwehr werden "der Bau der Mensa am Schulzentrum Walder Straße und die Arbeiten an der Sporthalle des Gymnasiums leiden", sagt Formella. "Aber es gibt neue Projektpläne, das Gebäudemanagement will das abfedern."