Erkrath: Im Manegenrund zählt die Teamleistung

110 Kinder proben zurzeit für ihre Auftritte im Mitmachzirkus ZappZarap.

Hochdahl. Timo (10) grinst wie ein Honigkuchenpferd. In Siegerpose, wie er es von den Champions der Formel 1 kennt, reckt er seine Arme in die Luft. Allen Grund zur Freude hat er, ist er doch gerade fehlerfrei auf dem wackeligen Brett, das auf einer Rolle hin und herwippt, durch einen Hula Hoop Reifen gestiegen.

Aber was ein echtes Zirkuskind sein möchte, muss vom Auftritt bis zum Schlussapplaus ganz in seiner Rolle bleiben, erinnert Übungsleiter Tobias (17). "Zur Präsentation die Arme ausbreiten, freundlich lächeln, drei Schritte nach hinten gehen", lautet seine präzise Anweisung.

So wie Timo trainieren an der Feldheider Straße zurzeit 110 Kinder. Sie alle fiebern unter der Leitung von Twin, er ist der Zirkusdirektor bei ZappZarap, ihren großen Auftritten am Samstag entgegen. Bis dahin wird täglich von 9 bis 15 Uhr trainiert. "Jedes Kind, das Lust hat, konnte sich anmelden", sagt der Zirkusdirektor. "Wir holen die Kinder da ab, wo sie leistungstechnisch stehen." In zwölf verschiedenen Genres, von der Akrobatik, über Clowns-Nummern, Kugellaufen und BMX-Fahren, reicht das Spektrum der Attraktionen.

Das am häufigsten gehörte Kommando bei jeder Übungsgruppe lautet "Hepp". Auf dieses Zeichen übt sich Sophie (11) am Trapez, dort zeigt sie den so genannten Schultersitz. "Das klappt schon ganz gut", sagt die Gymnasiastin. Bereits zum dritten Mal nimmt die Schülerin, die sonst gerne reitet und schwimmt, an dem besonderen Programm teil. "Das macht total Spaß".

Hanna (10) plagen klitzekleine Sorgen. Bei den Aufführungen wird sie Kunstvolles mit Seilen zeigen - und weiß noch nicht, was sie dazu anzieht. "Ich glaube, wir bekommen etwas von ZappZarap." In der Turnhalle, auf der Wiese, dem Spielplatz und im blau-roten Zirkuszelt selbst wird in saloppen Klamotten, in Trainingshosen, aber auch coolen Jeans trainiert.

"Im Vordergrund stehen Teambildung und soziale Kompetenz", erklärt Twin. Und diese Tugenden bilden Vanessa mit Melissa, Annika mit Lena ebenso wie Charlotte mit Sophie beim Schultersitz gerade aus. Auch in der Arbeitsgruppe von Tobias sind es Paare, die auf den schwankenden Brettern miteinander arbeiten. Zaghaft lächelnd reicht Lily ihrer Partnerin Sarah den blauen Reifen zurück, durch den sie, abgestützt von Ronja, gerade geklettert ist. "Schön ins Publikum grinsen", fordert Tobias und die Mädchen zeigen, was ein echtes Zahnpastalächeln ist. Zu den Aufführungen am Samstag um 13 und 16 Uhr tragen sie Hawaii-Hemden zu Sonnenbrillen.