Haan: Der Roller, der ein Segway ist

Heidi Wernecke-Keller bietet Touren mit einem Gefährt an, das die Mobilität in Städten erhöhen soll.

Haan. Heidi Wernecke-Keller ist begeistert. "Segway ist toll", sagt sie. "Ich fahre damit eigentlich jeden Tag." Nur die Bezeichnung Roller hört sie nicht gerne. "Das ist eben kein Roller, das ist ein Segway."

Das einachsige Fortbewegungsmittel mit den zwei großen Rädern, dem schmalen Lenker und dem Elektromotor kommt aus Amerika, wird aber auch in Deutschland immer beliebter. In Großstädten wie Berlin oder Köln werden Segways für komfortable Stadtrundfahrten vermietet, am Düsseldorfer und Kölner Flughafen ist sogar die Polizei auf den flotten Geräten unterwegs.

Und jetzt können auch die Haaner und ihre Nachbarn im Kreis Mettmann sowie im Bergischen Land auf das Segway umsteigen, es sich stundenweise mieten oder geführte Touren mit Heidi Wernecke-Keller unternehmen.

Elf Stück haben die 52-jährige Haanerin und ihr Lebenspartner angeschafft. "Wir waren im vergangenen Jahr auf dem Kreuzfahrtschiff Aida unterwegs und haben dabei auch die Segways kennen gelernt", erzählt sie. "Wir sind damit durch Neapel und Las Palmas gefahren."

Mit einer entspannten Körperhaltung sind die Geräte leicht zu beherrschen. Die Knie leicht gebeugt, beide Hände auf dem Lenker, der nach vorne gedrückt wird - und schon geht sie los, die Fahrt über Stock und Stein.

Wird es dem Fahrer zu schnell - die Segways schaffen bis zu 20km/h - nimmt er den Lenker einfach leicht zurück und schon wird die Fahrt langsamer. "Man darf mit dem Segway auf der Straße fahren", sagt Heidi Wernecke-Keller, "aber ich nutze Radwege."

Denn noch sind Segways Exoten im Straßenbild, sorgen immer für Aufmerksamkeit, provozieren Reaktionen. "Autofahrer hupen oder winken, Leute sprechen mich an", sagt sie. Und das ist genau das, was ihr gefällt. "Ich bin kommunikativ, komme gerne ins Gespräch."

Auf diese Weise hat sie schon einige Kontakte geknüpft - und es sollen natürlich noch mehr werden. "Auf dem Sommerfest der Unitas und auch bei ,Haan gibt Gas’ haben wir einen Parcours aufgebaut. Das kam richtig gut an", schwärmt sie und will auch beim Haaner Bobbycar-Rennen Anfang September mit ihren Segways dabei sein.

"Ich habe schon immer viel gemacht", sagt sie. Die gelernte Augenoptikerin stammt ursprünglich aus Hamburg, war zehn Jahre lang Stewardess, hat einen 22 Jahre alten Sohn, lebt seit 21 Jahren in Haan und arbeitet zurzeit als Sport-Therapeutin.

"Das werde ich auch weiterhin machen, das macht mir einfach zu viel Spaß", sagt sie, hat aber schon das nächste Ereignis im Auge. "Wir spielen am 1. August Segway-Polo", erzählt sie. In Solingen gebe es ein Team, das kürzlich bei den Europameisterschaft den zweiten Platz gemacht hat. "Die haben uns eingeladen", sagt Heidi Wernecke-Keller. Jetzt wird trainiert.