Haus der Jugend: Kinder jubeln zum Geburtstag

Vor 40 Jahren wurde das Jugendhaus eröffnet. Das wurde am Samstag gefeiert.

Mettmann. Mit 40 Jahren ist es jung, aber längst kein Jugendhaus mehr. Dort, wo sich einst nur Kinder und Jugendliche trafen, gehen heute Generationen ein und aus. 2006 wurde aus dem Haus der Jugend das Mehrgenerationenhaus. Zwar ist der Name geblieben, aber die jährliche Förderung durch den Bund wurde gestrichen. Am 1. Oktober 1973 wurde das Haus in Betrieb genommen. Der 40. Geburtstag wurde Samstag groß gefeiert.

Die Anfänge der offenen Jugendarbeit in Mettmann begannen Ende der 1960er-Jahre in den Sozialräumen der damals größtenteils schon abgerissenen Firma Boniver, auf dem heutigen Gelände der Königshof-Galerie. Dort richtete sich Mettmanns Jugend selbst ein. Später zogen die Teenager in den leerstehenden Milchhof um, dort, wo heute die Stadthalle steht. Die Einrichtung war spartanisch, bestand aus Sachen, die die Jugendlichen vor dem Sperrmüll gerettet hatten.

Anfang der 1970er-Jahre wurde der Ruf nach einem Jugendhaus laut. Drei Millionen D-Mark investierte die Stadt in das Haus der Jugend. 1973 nahm es seinen Betrieb auf.

Axel Meven, der seit vier Jahren für die Belange der Kinder- und Jugendarbeit in Mettmann zuständig ist, organisierte mit seinem Team nicht nur das Fest, sondern stellte auch die Arbeit des Hauses vor.

Trotz der Großbaustelle vor der Haustür fanden viele Gäste den Weg in den terrassenförmigen Innenhof, auf dem es zwischen Popcornmaschine und Grillstation einiges zu erleben gab. Rüdiger Schmidt baute mit den Kindern aus vorgesägten Holzplatten Nistkästen für Vögel.

Seit 17 Jahren gibt es die Freizeit-Werkstatt im Mehrgenerationenhaus, seit drei Jahren ist Schmidt dabei. „Ich war Informatiker, habe immer gerne mit Holz gearbeitet.“ Inzwischen leitet er die Werkstatt. Wichtig sei nicht nur die Arbeit an sich, wichtig sei das gemeinschaftliche Miteinander, die Zusammenführung von Generationen, sagt er. Das Mehrgenerationenhaus ist inzwischen eine Anlaufstelle für Kinder, Teenager und Ruheständler alle Nationalitäten.

Am Samstag traten die Sorgen um das Haus in den Hintergrund. Die Stadt muss in die Immobilie nämlich ordentlich investieren, um es zu modernisieren. Jahrelang wurde zu wenig in die Instandhaltung gesteckt. Es gab sogar Überlegungen, sich von dem Haus zu trennen. Doch CDU und SPD haben sich inzwischen für den Erhalt ausgesprochen.

Was den Kindern heute im Vergleich zu älteren Generationen fehlt, sagt Meven, sind Ruhe und Zeit. Ständig würde nur noch auf die Uhr geschaut. Konzentration und Hingabe würden leiden.

Weil nicht nur für das Haus, sondern auch für Angebote immer wieder das Geld fehlt haben Meven und sein Team gelernt, zu improvisieren. „Dass immer mal Geld fehlt, ist nicht das Problem. Es müssen eben immer wieder neue Töpfe gefunden werden, so dass das Finanzkonzept doch noch aufgeht.“