Königshof-Galerie: Geschäfte schließen früher
Weil in der Königshof-Galerie abends zu wenige Kunden einkaufen, machen Händler ihre Läden ab sofort um 19 Uhr zu.
Mettmann. Nur sieben Wochen nach der Eröffnung des neuen Mettmanner Einkaufszentrums sind die Öffnungszeiten der Königshof-Galerie um eine Stunde, von 20 auf 19 Uhr, verkürzt worden. „Nach 18.30 Uhr sind kaum noch Kunden in der Galerie“, sagt Centermanager Volker Döhring, „es lohnt sich für die Geschäfte einfach nicht. Es ist wirtschaftlich nicht zu vertreten.“ Deshalb sei man dem Wunsch der Mieter, die Öffnungszeiten zu verkürzen, nachgekommen.
Einige Kunden und Händler sind mit der Entscheidung jedoch unzufrieden. „Ich gehe lange zur Schule und muss dann noch Hausaufgaben machen. Dann habe ich erst abends Zeit zum Shoppen“, sagt die 19-jährige Anna-Lena Stein.
Auch Buchhändlerin Rose Schlüter ist enttäuscht: „Ich finde, man hätte die Zeiten ein halbes Jahr ausprobieren sollen. Wenn ich Kunden habe, lasse ich meinen Laden länger geöffnet.“ Katharina von Wirth-Rost, Filialleiterin von Esprit, pflichtet ihr bei. „Aber wir müssen uns ja anpassen“, sagt sie. „Es kann nicht sein, dass ein Geschäft geöffnet, das andere geschlossen ist.“
Nach der stürmischen Eröffnung ist in der Galerie der Alltag eingezogen. Und den haben sich viele Händler und das Management des Einkaufszentrums anders vorgestellt. „Der Umsatz könnte besser sein“, sagt Centermanager Döhring. „Wir wollen die Attraktivität erhöhen. Auch mit gastronomischen Betrieben, so dass sich die Menschen länger aufhalten können.“ Doch die Mettmanner müssten die Königshof-Galerie auch besser annehmen.
Nach wie vor würden viele in anderen Städten einkaufen. „Wir wollen die Kaufkraft nach Mettmann zurückholen, aber alleine werden wir das nicht hinkriegen“, sagt Döhring. Die Händler in der Innenstadt müssten mitziehen, ihre Geschäftszeiten an die Öffnungszeiten der Königshof-Galerie anpassen. Döhring: „Wenn ich unter der Woche um 18.30 Uhr oder samstags um 14 Uhr durch die Innenstadt gehe, ist Mettmann tot. Dann fragen sich die Leute doch: Warum soll ich in die Stadt gehen?“
Bürgermeister Bernd Günther hofft, dass die Ladenzeiten wieder verlängert werden, wenn der Bauverein das Kö-Karree eröffnet, die Straße Am Königshof und die Laval-Treppe fertig sind.
Kundin Celia Hütz will ihre Einkaufsgewohnheiten indes nicht ändern. „Ich habe keine Lust, abends einkaufen zu gehen“, sagt die 22-Jährige, die ihre Einkäufe sofort nach der Uni erledigt. Tanja Präger stört es auch nicht, dass die Geschäfte früher schließen. Abends müsse sich die 22-Jährige um Töchterchen Serina (2) kümmern.
Auf der Suche nach neuen Mietern für die wenigen leerstehenden Ladenlokale wird laut Centermanager Döhring nun noch einmal genau geprüft, welche Bedürfnisse der Kunden abgedeckt werden sollten.