Hochdahl: Bärensuche im Willbecker Busch

Unter Anleitung eines Försters entdecken Kinder das verborgene Leben im Wald.

Hochdahl. Das dichte Blätterdach über dem Kopf filtert die Sonnenstrahlen. Doch die sommerliche Hitze ist an diesem Vormittag schon am Waldboden angekommen. Die 18 Mädchen und Jungen, die sich mit Förster Stefan Weißgerber und Organisatorin Regina Wedding auf den Weg in die Tiefen des Willbecker Busch aufgemacht haben, spüren davon aber wenig. Zu viele kleine Naturwunder gilt es zu entdecken.

Im Schatten der Bäume stellt Förster Weißgerber das Naturwissen der Fünf- bis Zehnjährigen auf die Probe. "Wem gehört denn der Wald?", will er wissen. Viele Kinder meinen, die Antwort zu kennen, doch der Wald gehört nicht dem Förster oder der Natur, wie einige aufgeregt rufen.

Erst die achtjährige Lea weiß es: "Der Wald gehört allen." Stefan Weißgerber ist zufrieden. Geduldig erklärt er den Kindern die Aufgaben des Waldes. Seine kleinen Gäste wissen aber selbst schon viel. "Der Wald filtert unsere Luft", sagt der kleine Niklas, und der achtjährige Leander weiß sogar bereits, wie die Photosynthese funktioniert - die Sauerstoffproduktion des Waldes.

Auch dass der Waldboden einen großen Beitrag zur Reinigung des Grund- und Trinkwassers leistet, werden die kleinen Waldforscher von diesem Tag an in Erinnerung behalten. Doch der Wald besteht aus mehr als nur aus Pflanzen.

In Sachen tierischer Waldbewohner gilt es für den Förster allerdings erst einige Missverständnisse zu klären. "Nein, Bären gibt es hier im Wald nicht", muss er die Hoffnungen eines kleinen Mädchens enttäuschen. Und auch Tiger sieht man in Hochdahler Wäldern eher selten, dafür aber Füchse, Hirsche, Marder und Insekten.

Durch das tiefste Dickicht führt Weißgerber seine kleinen und großen Gefolgsleute bis zu einem Graben. An dessen Rand entdeckt Leander etwas Ungewöhnliches. "Hier sind jede Menge Federn", ruft er in den Wald. Und tatsächlich: Auf dem Boden liegen verstreut Federn. Vom dazugehörigen Vogel keine Spur. "Da hat ein Vogel seine Federn verloren", sagt eines der Kinder. "Aber nicht ganz freiwillig", sagt Weißgerber. "Das war der Fuchs."

Ehrfürchtig schauen die Kinder auf die sterblichen Überreste der Taube, doch die Trauer hält sich in Grenzen. Schließlich ist ein kleines Gewässer an der Mahnert Mühle die nächste Station. Mit Eimer und Käscher entdecken die jungen Naturforscher den schmalen Bach.

In Richtung Haan verabschiedet sich die Gruppe und zieht weiter in den tiefen Wald. Bald ist auch das letzte Kind im Grün verschwunden.