Hochdahl. Ein grelles Graffito für die Basketball-Gladiatoren
Aktion: Das Kinderhaus Sandheide freut sich über eine bunt besprühte Holzwand im Innenhof.
Hochdahl. Drei athletisch gebaute Basketball-Gladiatoren setzen zum Wurf an. Hinter der dynamischen Szene hebt sich die Wolkenkratzer-Skyline einer fiktiven Großstadt ab. Die grellen Farben stechen ins Auge. Die Ausmaße sind beachtlich: Auf einer zwei mal 3,60 Meter großen Holzwand erstreckt sich das Graffito. Das Werk ist das siegreiche Bild eines Graffiti-Wettbewerbs, den das Hildener Jugendprojekt "Baller’s Paradise" ausgeschrieben hat.
Das Graffito - gemalt von dem 23-jährigen Solinger Benjamin Weidner - wurde nun an eine Mauer im Innenhof des Hochdahler Kinderhauses Sandheide montiert. Der Künstler hat seine bunte Schöpfung der Einrichtung gestiftet. Die Kinder, die dort regelmäßig Basketball spielen, freuen sich: Jetzt kommt erst so richtig Atmosphäre auf. Und der sportliche Leiter der Einrichtung, Harry Laubig, urteilt: "Das Bild ist ein Kunstwerk."
An dem Graffiti-Wettbewerb haben Sprayer aus der ganzen Region teilgenommen. Für ihr kreatives Schaffen galt nur eine Bedingung: Die Motive sollten sich ums Thema Basketball drehen. Sonst galt stilistische Freiheit. Gemalt wurde auf mobilen Wänden. Im Internet konnte die Sprüher-Szene schließlich darüber abstimmen, welches Bild denn nun den Zuschlag erhalten sollte. "Das Ganze war ein voller Erfolg", resümiert Ingmar Gettmann, der 23-jährige Initiator des Contests und zugleich Leiter des Jugendprojekts "Baller’s Paradise". "Im nächsten Jahr wollen wir das wiederholen."
Der Wettbewerb hat Graffiti-Sprayern nicht nur die Möglichkeit gegeben, sich auf legale Weise kreativ auszutoben. Er dient auch einem öffentlichen Zweck. Denn sämtliche Wände, die abgegeben wurden, sollen Jugendeinrichtungen in der Bergischen Region geschenkt werden. Nicht nur das Siegerbild.
Eine Aktion, die zeigt, dass Graffiti eine kulturelle Bereicherung sein können - und mehr sind als bloß Schmiererei. Uwe Krüger, Leiter des Erkrather Jugendamts, konstatiert denn auch: "Graffiti machen graue Ecken schöner." Im Ordnungsamt teilt man diese Ansicht. "Es gibt tolle Wände", erschallt es dort. Ein Freifahrtschein für wildes Sprayen sind diese Aussagen aber nicht: Sie beziehen sich nur auf so genannte "legale Wände". Die Stadt informiert die Szene über diese Stellen. "Alles andere ist Sachbeschädigung und ein Straftatbestand", warnt Sylke Sackermann, die Leiterin des Ordnungsamts.