Hochdahl: Lokschuppen - Sommer, Sonne und Jazz
500 Besucher kommen zur Auftaktveranstaltung des zehnten Jazzsommers.
Hochdahl. "Das hätte ja damals niemand geglaubt, dass wir zehn Jahre später immer noch weitermachen", erinnerte sich der künstlerische Leiter, Jakob "Jacky" Müller, an die Anfänge des Erkrather Jazzsommers im Jahr 1997.
Aber die Veranstaltungen im Lokschuppen sind inzwischen zur Institution geworden, denn "wenn immer nur 100 Leute gekommen wären, hätten wir wohl irgendwann gesagt ’Lassen wir es mal gut sein’", so Müller. Doch diese Besucherzahlen wurden bereits gestern weit überschritten. Am Ziegeleiweg waren die 400 Sitzplätze ausnahmslos belegt, die Jazzfans standen zwischen den Bänken und Tischen, und auch der Biergarten war bereits gefüllt. "Das sind bestimmt schon über 500", schätzte Müller.
Und nicht nur aus Erkrath waren Gäste gekommen, sondern auch aus Köln, Neuss und sogar Siegen - zumindest nach den Autokennzeichen zu urteilen. Doch auch die Erkrather bleiben dem Jazzsommer treu: "Wir sind zum zehnten Mal hier, also ist es auch für uns ein Jubiläum", sagte Frank Gneiseck. "Der Termin ist bei uns immer einer der ersten, die in den neuen Kalender eingetragen werden, jedes Jahr."
Geändert habe sich lediglich, dass die Kinder inzwischen nicht mehr dabei sind, aber "das ist auch gar nicht so schlecht", so Gneiseck schmunzelnd.
Müller, dessen Projekt der Jazzsommer eigentlich ist, legt Wert auf die Feststellung, dass die Veranstaltung auf eine Idee von Thomas Hendele, inzwischen Landrat, damals Beigeordneter, zurückgeht: "Er kam auf mich zu und meinte, ich solle doch im Lokschuppen mal etwas machen. Damals sah es hier allerdings noch ganz anders aus, das war eher ein Trümmergrundstück."
Und die Arbeitsteilung funktionierte. "Ich sorge für die Kunst und er sorgte dafür - dass es klappt", so Müller lachend, während er am Mischpult stand und der "Tuxedo Jazz Band" den richtigen Sound verschaffte.
Diese erste Gruppe verließ die Bühne trotz großem Applaus ohne Zugabe, doch "die Zugabe gibt es auch auf der CD zu hören", warb Müller für den drei Euro teuren Tonträger mit einem Mitschnitt eines Auftritts im April - im Lokschuppen.
Den letzten Schliff verschaffte dem Jazzsommer das Wetter, das den meteorologischen Sommer pünktlich zum Jazzfest zurückbrachte. "Letztes Jahr war es ja nicht so schön, und da habe ich den Leuten für dieses Jahr besseres Wetter versprochen", so Müller.