Hochdahl: Seeufer mit Gammel-Faktor

Anwohner vom Stadtweiher klagen über Dreck und Unrat. Sie fürchten um ihren guten Ruf.

Hochdahl. Laub, Laub, Laub - überall Laub. Wohin rund um den Stadtweiher der Blick auch fällt, türmen sich die von den Bäumen abgefallenen Blätter. Haufenweise welken, trocknen und verrotten sie vor sich hin.

"Das Problem bei uns ist aber nicht das viele Laub", sagt Gudrun Behrens. "Das bringen die zahlreichen Bäume in unserer Anlage nun mal mit sich." Gudrun Behrens wohnt seit 16Jahren am Stadtweiher und fühlt sich "in dieser idyllischen Lage direkt am Seeufer pudelwohl".

Was sie beklagt, ist der Unrat, der jetzt unsichtbar unter den Laubmassen begraben liege - und die vielen Hundehaufen mitten auf den Wiesen. "Es ist beschämend, wie verdreckt es an einigen Stellen ist", sagt Behrens. Vor allem ärgert sie sich über das Bild, das nach außen abgegeben wird.

"Jahrelang haben wir in der Eigentümergemeinschaft darum gekämpft, dass unsere Hochhausanlage einen besseren Ruf bekommt, haben gekehrt, aufgeräumt und gesäubert", schimpft sie. "Und nun dieser Rückfall." So haben die Anwohner vor drei Jahren sogar einen Kinderspielplatz finanziert und hegen und pflegen ihn wie ihren Augapfel.

Apropos Erscheinungsbild: Für Dieter Lakomy ist es vor allem und gerade die Zufahrt von der Sedentaler Straße, über die Fußgänger und Autofahrer gleichermaßen zu den Hochhäusern am Stadtweiher gelangen, die ihm missfällt. "Das sieht schlimm aus. Dabei ist die Zufahrt doch so etwas wie die Visitenkarte für die ganze Anlage. Dieser zugemüllte erste Eindruck bleibt haften - egal, wie aufgeräumt es dahinter aussehen mag."

In der Tat lugen aus nicht wenigen Gebüschen Plastiktüten, rostige Dosen, benutzte Papiertaschentücher und anderer Müll hervor. Die Gehwegränder zieren weggeworfene Zigarettenkippen und ausgespuckte Kaugummis. Was sich auf den Wiesen rundherum "tut", kann nur erahnt werden. "Sie müssen sich das Laub einfach wegdenken", sagt Gudrun Behrens schmunzelnd.

Für Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs, in dessen Aufgabenbereich die Stadtreinigung fällt, sind diese Beschwerden dagegen neu. "Dass es am Stadtweiher besonders verdreckt sein soll, war mir bislang unbekannt. Zumindest ist bis dato niemand auf uns zugetreten."

Wie andernorts werde auch dort regelmäßig gereinigt - meist per Kehrmaschine. "Wie der Reinigungsrhythmus für das Stadtweiher-Areal genau aussieht, weiß ich jetzt zwar nicht", sagt Heffungs. "Was ich aber definitiv weiß, ist, dass die Kollegen regelmäßig im Einsatz sind." Was die Parkplätze angeht, besteht am Stadtweiher dasselbe Problem wie auf allen anderen Parkplätzen. "Wegen der parkenden Autos kommt die Kehrmaschine dort nicht hin", sagt Heffungs. "Das Problem kennen wir, können es aber nur in Form konzertierter Sonderaktionen lösen, indem wir die Anwohner informieren und den betroffenen Parkplatz für einen bestimmten Zeitraum sperren."