Hochdahl: Wohnhäuser statt Realschule an der Schmiedestraße
Auf dem Grundstück der Realschule Schmiedestraße werden ab 2011 Wohnhäuser gebaut.
Hochdahl. Grüne Lunge oder Zukunft für die Stadt - auf diese simple Gleichung werden derzeit in Erkrath alle Projekte reduziert, die den Bau von Wohnhäusern zum Thema haben. Was seit Monaten für Klein-Bruchhausen gilt, kann jetzt auch auf die Zukunft des Grundstücks an der Schmiedestraße angewendet werden, auf dem noch das Realschulgebäude steht. Die Schüler wechseln ins Schulzentrum Rankestraße, um dort in die Vorzüge des Ganztagsunterrichts zu kommen.
Während Bündnisgrüner Peter Knitsch die Spiel- und Hundewiese vor dem seit Mittwoch leer stehenden Schulgebäude als die "letzte erreichbare Spielfläche für Millrather Kinder" bezeichnet und eine Bürgeranhörung zur Klärung der Grundsatzfrage fordert, ob dort Wohnungen gebaut werden oder nicht, lautet die Frage tatsächlich nicht mehr "Ob", sondern "Wie" gebaut wird. Um darauf Antworten zu erhalten, will die Verwaltung nach den Sommerferien zu einer ersten Bürgerversammlung einladen. Dort sollen Anwohner und Planer ins Gespräch kommen. Die Ergebnisse fließen in die Entwürfe ein, die am Reißbrett gezeichnet und in der Modellwerkstatt gebaut werden.
Damit hat eine Bürgerin, die auf der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses sagte, die Wiese nicht verlieren zu wollen, keine Chance auf Erfüllung dieses Wunsches. Sie soll sich jedoch dazu äußern können, wie ein Quartier gestaltet werden könnte, das eine Mischung aus Mehr- und Einfamilienhäusern samt Mehrgenerationenhaus ergeben soll. "Natürlich wird versucht, Spielplätze zu integrieren", sagte am Donnerstag Bürgermeister Arno Werner.
Ganz andere Anforderungen stellen Geschäftsleute wie Apotheker Klaus Sauerwein an die Planung. "Es dürfen keine Leerstände geschaffen werden." Daher fordert er die Planer auf, genau zu überlegen, "was wo hin soll".
Es sei nicht relevant, ob Ein- oder Mehrfamilienhäuser gebaut werden. "Ich bin aber der Meinung, dass da Wohnbebauung hingehört", so Sauerwein. "Ich kenne viele Leute, die dringend ein Grundstück suchen." Sie müssen sich noch mindestens zwei Jahre lang gedulden. Frühestens 2011 könnte mit den Neubauten begonnen werden.
Das Schulgebäude wird bis dahin allerdings nicht leer stehen. In der Übergangszeit wollen die Tafel und der Stadtsportbund einziehen. Werner: "Während der Sanierung der Grundschule am Millrather Weg mit Geldern aus dem Konjunkturpaket weichen wir auch mit dem Schulbetrieb an die Schmiedestraße aus."