Junge Akteure des HHG werden mit viel Applaus belohnt
Die Schüler führen einen Klassiker der Weltliteratur von Molière auf.
Mettmann. Einen unterhaltsamen Abend bescherte die Theatergruppe der Jahrgangsstufe 11 des Heinrich-Heine-Gymnasiums den Zuschauern mit der gelungenen Aufführung von Molières „Der eingebildete Kranke“. Unter der Leitung des Stufenlehrers Jörg Feldmeier hatten die ambitionierten Laienschauspieler fast ein dreiviertel Jahr gelernt und geübt, um diesen Komödienklassiker auf die Bühne zu bringen.
Argan, der vermeintlich Kranke, (glänzend: Friederike Windmann) schimpft und hadert mit seinen Krankheiten und ist so ein richtiges Ekelpaket. Aber er stößt auf kessen Widerspruch des Dienstmädchens Toinette, deren Rolle der herrlich unkomplizierten, verschmitzten Lea Schagen wie auf den Leib geschneidert war. (Gehen Sie schnell, Herr, bevor der Einlauf ausläuft!!) Ein Gespräch zwischen Argan und seiner braven Tochter Angélique (überzeugend: Jane Schorn) verläuft nicht im Sinne der Tochter. Der Vater will sie vermählen, aber nicht mit ihrem geliebten Cléante (Björn Kiel — ein Traumschwiegersohn), sondern mit dem tumben Sohn seines Arztes.
Hypochondern wie Argan kann kaum besseres einfallen, als einen Arzt in seine Familie aufzunehmen. M. Diafoirus (Julia Schimmel) und sein Sohn Thomas (Sophie Becker) unterstrichen mit wichtigtuerischem Gehabe ihre Position im Hause des Kranken. Die zweite Ehefrau von Argan, Béline (Dinah Gilles) lässt eigentlich keinen Zweifel an den finanziellen Interessen dieser Ehe und ihre gekonnt liebevolle Zuwendung gegenüber ihrem Ehemann glaubt auch nur er. Der Notar, M. Bonnefoy, agiert mit notwendiger Ernsthaftigkeit (Robert Walter) und soll das Testament aufsetzen. Mit Hilfe der kecken Toinette gelingt es Angélique ihren geliebten Cléante als vermeintlichem Vertreter des Musiklehrers ins Haus zu schmuggeln und den Vater zu überreden, eine Probe ihres Könnens vorzustellen. Schmelzendes Duett: Yesterday!! Ein weiterer Arzt wird hinzugezogen und M. Purgon (Robert Walter) lässt mit großem Getue kein gutes Haar an seinen Kollegen. Die jüngere Tochter von Argan (Maya Morris) soll der Schwester nachspionieren aber der Bruder Argans, Béralde, ironisch gespielt von Chiara Rechenberger, versucht den Bruder von seinem unheilvollen Weg abzubringen. Der Kranke soll sich tot stellen und an den Reaktionen die wahren Gefühle seiner Familie erkennen. Wie erwartet: Die Frau ist froh und will erben, doch die Tochter trauert wirklich um den vermeintlichen Toten: Ende gut, alles gut: Sie darf Cléante heiraten.
Mit viel Applaus wurde diese Aufführung belohnt und die jungen Akteure waren glücklich, dass die Wiederholung unter dem guten Stern der Routine noch besser gelungen war.