Kinder gestalten ihren Spielplatz neu
Stadt und Spielplatzpaten luden zur ersten Planungswerkstatt ein.
Mettmann. „Mama, guck mal, mein Tippi“ ruft Hannah (7). Neben ihr bauen noch andere Kinder Modelle, malen Bilder oder spielen auf der Wiese. Nicht weit von ihnen stehen ihre Eltern, das Spielmobil und Bürgermeister Bernd Günther.
Viele Väter und Mütter hatten sich am Samstag mit Vertretern der Stadt auf dem Spielplatz am Mettmanner Bach an der Talstraße getroffen. Unter fachkundiger Leitung wurden gemeinsam mit den Kindern Vorschläge für die Umgestaltung des Spielplatzes gesammelt.
Initiiert wurde das Treffen von den Spielplatzpaten, die sich um die Spielplätze kümmern. In den Kindergärten und umliegenden Häusern hatten sie zur öffentlichen Planung mit der Stadt und einem Ingenieurbüro eingeladen.
Die Ideen der Kinder und Eltern wurden auf Plakaten festgehalten und reichten von „Klassikern“ wie Rutschen oder Schaukeln über Kletterlandschaften bis hin zu einem Wasserspielplatz mit Anbindung an den Bach. Auch ein „Skatebordplatz“ wurde mit noch unsicherer Kinderschrift mit kleinem Rechtschreibfehler auf dem Plakat verewigt.
Daneben hingen bunte Kinderbilder, gemalte Wünsche für den neuen Spielplatz. Jan (4) möchte „eine Schaukel, ein Klettergerüst und einen Sandkasten“, Joanna (7) hätte gerne eine Röhrenrutsche. Marketa Kolarova, Landschaftsarchitektin vom Ingenieurbüro „Stadt + Natur“, freute sich über die „Anregungen aus allen Altersklassen“. Die Pläne für den naturnahen Spielplatz sollen nun ausgewertet und im Sommer vorgestellt werden.
Ziel der Planungswerkstatt soll es sein, dass sich alle mit der neuen Anlage identifizieren. „So können die Nutzer ihre Ideen wiederfinden“, sagte Kolarova. Momentan, so Bastian Schäfer, spielten kaum Kinder auf der eher als Hundewiese genutzten Fläche. Axel Mewen vom Jugendamt kennt den Grund: „Der Spielplatz ist kaum als solcher zu erkennen“.
Viele Spielgeräte wurden wegen Mängeln abgebaut. Der schlechte Zustand war Ann Hergeet aufgefallen. Nachdem sie in die Nähe des Platzes gezogen war, meldete sie sich bei den Spielplatzpaten und brachte den Stein ins Rollen. Die Mutter möchte die Patenschaft für den Spielplatz übernehmen.
Der Stadt liegt das Projekt der Spielplatzerneuerung laut Mewen „besonders am Herzen“. „Die Stadt finanziert die Umgestaltung mit rund 100 000 Euro“, sagte Otto Kahm, Leiter des Grünflächenamtes. Da Spielplätze normalerweise alle 15 Jahre erneuert werden sollten, sei es „an der Zeit“. Nach Planung und Ausschreibung soll im Herbst mit dem Umbau begonnen werden. „Für das Frühjahr 2013 ist die Übergabe geplant“, sagte Kahm.