Königshof kontra Stadthalle
Anregung der Aulen Mettmanner zur Wiederbelebung des Theaters wird geprüft.
Mettmann. Kann das alte Königshof-Theater aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und als Kultur- und Veranstaltungsort für Mettmann reaktiviert werden?
Die Frage soll jetzt ein Arbeitskreis, der mit Vertretern der Politik und der Verwaltung besetzt wird, im kommenden Jahr klären. Zuvor will die Stadt mit dem Eigentümer des Theaters sowie den Nachbarn über ihre Bereitschaft, sich möglicherweise daran zu beteiligen, sprechen.
Die Verwaltung hatte sich schon vor der Ratssitzung gegen ein städtisches Engagement an der Poststraße ausgesprochen. Doch die Politik fegte die Bedenken im Rathaus erst einmal vom Tisch, auch wenn die CDU deutlich machte, dass sie nicht bereit sein wird, „die Stadthalle für eine Mehrzweckhalle zu opfern“.
Die könnte nach Auffassung der Aulen neben dem Königshof entstehen und Platz für die Stadtbibliothek und für Vereinsaktivitäten bieten.
Für die FDP setzte Klaus Müller ein großes Fragezeichen hinter das Theater. „Die Stadthalle ist ein Fass ohne Boden, aber machen wir mit dem Königshof nicht ein noch viel größeres Fass auf?“, fragte Müller.
Vor Jahren hatten die Liberalen ebenso wie die SPD und zuletzt die Grünen den Abriss der Stadthalle und die Wiederbelebung des Königshof gefordert. Denn die Neandertalhalle belastet den städtischen Haushalt jährlich mit 210 000 Euro. Ein finanzieller Klotz am Bein der Stadt.
„Da sollte man doch wenigstens vorher einmal prüfen, ob das Königshof-Theater und eine kleine, moderne Mehrzweckhalle für die Stadt nicht kostengünstiger wären“, sagt Aulen-Vorsitzender Friedel Liesenkloß.
Die Aulen sind besorgt, dass die steigenden Kosten für den Unterhaltungsaufwand der Neandertalhalle schon bald nicht mehr finanzierbar seiein und zur Schließung der Halle führen könnten.
Die SPD zeigte sich über den Abstimmungsvorschlag der Verwaltung zum Bürgerantrag der Aulen irritiert. „Die Vorschläge sind doch gar nicht so verbindlich gemeint, wie Sie es formuliert haben“, sagte SPD-Fraktionschef Becker an die Adresse des Bürgermeisters. Deshalb forderte die SPD, wie auch die Grünen, eine weitere Beratungsrunde, in der über das Schicksal des Königshofs befunden werden sollte.
Die Verwaltung soll Kontakt mit den Eigentümern aufnehmen und klären, was sie leisten können und überhaupt planen. „Das ist ein klassisches Feld für die städtische Wirtschaftsförderung“, sagte Ute Stöcker, CDU-Fraktionsvorsitzende.
Der Königshof sei sicherlich erhaltenswert, sagte Bürgermeister Bernd Günther, gab aber zu bedenken, dass die Stadt nicht in der Lage sei, so ein Projekt zu stemmen.