Hochdahl Susanne Adomeit geht in den Ruhestand
Erkrath · Susanne Adomeit ist nach 13 Jahren als Leiterin der Grundschule Sandheide im Ruhestand. Es waren bewegte Zeiten.
(krue) Am 31. Januar ist Susanne Adomeit in den Ruhestand gegangen. „Ich genieße es seitdem sehr, den Tag nicht mehr im Voraus planen zu müssen. Ich freue mich, dass ich auf mich zukommen lassen kann, was sich ergibt“, erzählt die 63-Jährige. Besonders froh sei sie, wochentags nicht mehr um 6 Uhr auf dem Handy nachsehen zu müssen, ob und welche Kinder oder Kollegen in Corona-Quarantäne müssen.
„Die letzten beiden, von der Pandemie geprägten Jahre und natürlich auch die Zerstörung unserer Schule durch die Brandstiftung haben mir die Entscheidung leicht gemacht, nun schon vor dem Sommer zu gehen,“ sagt die gebürtige Düsseldorferin. Mit ihrem vor Kurzem verstorbenen Lebenspartner hatte sie entschieden, zum Ende dieses Schuljahres in Pension zu gehen. „Doch dann habe ich mir gesagt, warum noch aufschieben. Jetzt sind auch mal andere dran.“
Die fast fünfjährige Weimaraner-Hündin Kleo, die eigentlich Kleopatra heißt, genießt es sichtlich, dass Frauchen jetzt mehr Zeit für sie hat. Die letzten Monate hatten Nachbarn und Freunde sie zu sich genommen, wenn Susanne Adomeit in der Schule war. „Doch nun genießen wir die Zeit umso mehr, verabreden uns mit Hundefreunden, zwei- und vierbeinigen, zu gemeinsamen Spaziergängen“. So wie an diesem Vormittag, als sie eine Runde um die Grube 7 in Haan-Gruiten gedreht haben.
Nach dem Studium war Susanne Adomeit zunächst nicht als Lehrerin, sondern erste einmal zehn Jahre lang in der freien Wirtschaft als Programmiererin und Software-Beraterin tätig. Dann zog es sie 1994 aber doch in ihren Traumberuf: Sie hatte in den Schuldienst wechseln können, als es sie mit ihrem Ehemann nach Hessen verschlug. Nach dessen plötzlichem Tod zog sie nach Erkrath, wo ihre Schwester mit ihrer Familie und auch die Mutter leben.
Erst unterrichtete Adomeit
in einer Grundschule in Neuss
Erst unterrichte Adomeit an einer Grundschule in Neuss, wo sie bald die kommissarische Schulleitung übernahm. „Als mir nach zwei Jahren dann ein Externer für die Stelle der Schulleitung vorgezogen wurde, bin ich gegangen und habe stattdessen in der GGS Sandheide diese Position übernommen“, berichtet Adomeit.
Die Neusser Zurückweisung sei letztlich ein Glücksfall gewesen. Die pädagogische Arbeit in einem Stadtteil, in dem viele Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund wohnen – an der Grundschule Sandheide werden Kinder aus 30 (Ursprungs-)Ethnien unterrichtet – habe sie stets als Geschenk und als Herausforderung empfunden. Das Kollegium meistere den anspruchsvollen Alltag, vor allem seit die GGS Sandheide in der raumtechnisch nicht optimalen Ersatzschule untergebracht sei, mit Bravour. Da es keine Turnhalle gibt, müssten immer zwei aus dem Kollegium die ersten und zweiten Klassen zu Fuß zur GGS Millrath begleiten, deren Sporthalle sie nutzen dürfen.
Die Viertklässler müssten in die Sporthalle am Schulzentrum in der Rankestraße und die dritten Klassen führen mit dem Bus zum Schwimmunterricht, beschreibt Adomeit, mit welchen nicht gerade optimalen Lösungen Kinder und Kollegium umgehen müssen. „Auch der Bustransfer aus der Sandheide für die Kinder bis nach dem zweiten Halbjahr der dritten Klasse war und ist eine Umstellung. Danach werden die Kinder trainiert, den Weg alleine zu bewältigen“, erzählt Susanne Adomeit.
Unterrichtet habe sie aufgrund des Brandes, des Umzugs und der Neueinrichtung mit allen Schwierigkeiten in den letzten Jahren immer weniger. So sei daher relativ sicher, nach der Pensionierung „nicht in ein Loch zu fallen“. Gemeinsam mit Hündin Kleo wird sie nun selbst wieder zu Schülerin – beim Mantrailing-Training in der Hundeschule.