Lesertelefon: „Radfahrer sieht man gar nicht“
Warum zwischen Haan und Hochdahl keine Laternen stehen.
Haan. Jeden Morgen fährt Hans-Wilhelm Hentze mit dem Auto von seinem Zuhause in Hochdahl zum Kellertor im Haaner Westen. Dort stellt er seinen Wagen auf dem Parkplatz Kellertor ab, um in den Schnellbus 50 in Richtung Düsseldorf zu steigen. Jetzt, in der dunklen Jahreszeit, fällt es ihm wieder besonders auf: Zwischen Hochdahl und Haan gibt es eine Straßenbeleuchtung.
"In Hochdahl ist die Beleuchtung ja noch gut", sagt er. Und in der Tat steht die letzte Lampe auf Hochdahler Gebiet an der Bushaltestelle "Haan, Mahnertmühle". "Dann ist es stockdunkel", sagt Hentze. Auch die Kreuzung mit den Auffahrten zur Autobahn sei nicht beleuchtet. "Radfahrer sieht man gar nicht", schimpft Hentze. Und auch auf dem Pendlerparkplatz am Haaner Ortseingang gebe es keine Beleuchtung. "Das ist ein richtiges Nachtloch", sagt er. Denn die nächste große Straßenlaterne steht 200 Meter vor dem Haaner Ortseingangsschild.
Hentze hat sich in dieser Sache an den Kreis Mettmann gewandt. "Der Landrat Thomas Hendele hat mich an das Haaner Tiefbauamt verwiesen. Das sei für die Straßenbeleuchtung zuständig", sagt Hentze.
Das bestätigt Haans Technischer Dezernent Matthias Buckesfeld. Da es sich bei der Strecke zwischen Hochdahl und dem Haaner Westen um einen sogenannten Bereich außerhalb der Ortsdurchfahrt handelt, werde der nicht beleuchtet. "Früher wurden auch wenig frequentierte Bereiche beleuchtet", sagt Buckesfeld. "Da war der Standard einfach ein anderer". Heute könne sich die Stadt diesen Luxus nicht mehr leisten.
"Es ist eine Frage von Kosten und Nutzen", sagt Buckesfeld. "Die Verkehrsteilnehmer müssen damit rechnen, dass es außerhalb der Ortschaften und in Außenbereichen dunkel ist." Er würde sich auch wünschen, dass es anders ist, aber die Strecke zwischen Hochdahl und Haan sei auch kein Einzelfall in der Stadt. Die Ellscheider oder auch Vohwinkler Straße seien ebenso wenig beleuchtet wie das Ende der Haaner und der Beginn der Flurstraße. Buckesfeld: "Das ist ein Standard, den es so auch in anderen Kommunen gibt." Mehr sei eben zurzeit nicht bezahlbar. Das zu ändern sei darüber hinaus eine politische Entscheidung, die dann der Stadtrat fällen müsse. Auch sei dieser Bereich laut Polizei kein Unfallschwerpunkt.