Lokale Agenda: Unterfeldhaus erhebt die Stimme
Bürger beschließen am Mittwochabend die Gründung einer Initiative, deren Mitglieder den Stadtteil aufwerten wollen.
<strong>Erkrath. In Unterfeldhaus ist nichts los. Das sehen zumindest viele der 5500 Einwohner des kleinsten Stadtteils so. Kein Bürgerbüro, keine Bücherei und nicht einmal ein Schaukasten für wichtige Informationen der Stadt - das sind nur einige der Mängel, die den Unterfeldhausern sauer aufstoßen. Sie fühlen sich von der Stadt vergessen. Auch die Ansiedlungspläne für einen Discounter am Gather Feld gegen den Willen zahlreicher Bürger - die WZ berichtete mehrfach darüber - hat den Eindruck verstärkt, die Stimme von Unterfeldhaus zähle nicht. Das soll sich jetzt ändern. Mit großer Zustimmung wurde am Mittwochabend auf einer Bürgerversammlung auf Einladung der Lokalen Agenda die Gründung einer Stadtteilinitiative beschlossen. Bereits im Mai 2006 hatten auf einer Bürgerversammlung über 120 Bürger den Versuch unternommen, die Entwicklung ihres Stadtteils selbst in die Hand zu nehmen. Die Arbeitsgruppen seien aber nach kurzer Zeit wieder eingeschlafen, stellte Agenda-Mitglied Winfried Hoffmann fest.
Die Vertreter der Agenda forderten von den Unterfeldhausern mehr Engagement und verwiesen auf bereits bestehende Bürgerinitiativen wie die Interessengemeinschaft Erkrath, die bereits Erfolge vorweisen können. "Ihre Interessen werden erst zum Zug kommen, wenn Sie eine Lobby haben", sagte Agenda-Mitglied Peter Knitsch.
Guido Wacker erklärte sich bereit, bei der Gründung der Bürgerinitiative zu helfen. "Unterfeldhaus muss eine Stimme bekommen", forderte der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Unterfeldhaus. In den kommenden Wochen soll die Bürgerinitiative gegründet werden.
Thematisch will man sich sich verschlanken. "Wir müssen Schwerpunkte setzen und schauen, wo es am meisten brennt", sagte Andreas Kuchenbecker. Damit folgte er dem Vorschlag von Knitsch, man solle sich in einer Bürgerinitiative auf wenige, dafür aber konkrete Themen konzentrieren.
Zwei Themen, auf die sich alle Anwesenden einigen konnten, sind die Neugestaltung des Neuenhausplatzes und die Gewerbeansiedlung auf den leerstehenden Flächen am Niermannsweg und an der Heinrich-Hertz-Straße.