Marken für Haans Mülltonnen

In dieser Woche setzt die Stadt das Zählen der Papier- und Biomülltonnen fort. Es nicht geplant, die Gebühren zu erhöhen.

Haan. Der junge Mann ist mit dem Fahrrad unterwegs. Auf jede blaue Tonne, die im Stadtgebiet am Straßenrand steht und geleert werden soll, wirft er seinen prüfenden Blick. Er ordnet sie dem Grundstück zu, vor dem der Behälter steht und versieht sie mit einem Müllsiegel. Denn die Stadt will wissen, wie viele blaue Tonnen die Haaner besitzen. Gleiches gilt für die Biotonnen.

"Wir haben nicht vor, die Gebühren neu einzuführen oder zu erhöhen", versichert Abfallberaterin Carmen Viehmann. "Wir sind froh über jedes Blatt Papier, das uns zu Gute kommt" Schließlich verdiene die Stadt mit jeder Tonne Altpapier Geld (Erlös pro Tonne: 101,12 Euro).

"Altpapiertonnen können Sie so viele bestellen, wie Sie wollen", sagt sie. Denn das Problem, dass neben den blauen Tonnen bündelweise Altpapier und Kartons zur Abholung gelegt wird, besteht immer noch (WZ berichtete).

"Es ist schon besser geworden", sagt Viehmann. Aber weil immer noch viele Haaner nicht wissen, wohin mit ihrem Altpapier und es teilweise in Containern, die in anderen Städten stehen, entsorgen, hat sie drei weitere große Container bestellt. "So bald die Behälter da sind, werden sie an der Verwaltungsstelle Alleestraße aufgestellt. Dort sind sie für alle Bürger frei zugänglich", sagt sie. Und wenn der Bauhof in Betrieb genommen wurde, soll auch dort die Gelegenheit zur kostenlosen Entsorgung von Kartons und Papier gegeben werden. "Jeder kann sich aber auch eine 240-Liter-Tonne bestellen. Das kostet nichts", wirbt die Abfallberaterin.

Dass sie wissen muss, wie viele der blauen Gefäße im Stadtgebiet genutzt werden, hängt auch mit der nächsten Ausschreibung der Papiermüllabfuhr zusammen. "Wir müssen definitiv angeben können, wie viel Papier hier anfällt und entsorgt werden muss", erläutert Viehmann. "Mit konkreten Zahlen können wir verhindern, dass es zu teuer wird."

Das gilt auch für die Biotonnen. "Es gibt Grundstücke in der Stadt, vor denen stehen zehn Biotonnen. Wenn wir die klar zuordnen können, gibt es die Marke und die Tonne gilt als angemeldet", hatte Bauverwaltungsamtsleiter Bernd Duske der Politik im Haupt- und Finanzausschuss erläutert und versicherte, dass sich dieses Vorgehen beschränke. Denn deren Kosten sind an die der grauen Restmülltonne gekoppelt. Wer über eine 120-Liter-Restmüll-Tonne verfügt, hat Anspruch auf eine ebenso große Biotonne. Braucht er mehr Behälter, weil er zum Beispiel einen großen Garten hat, wird jede weitere Tonne zusätzlich berechnet.

Carmen Viehmann: "Wir können die Entsorgung ja nicht zu Lasten der Allgemeinheit berechnen." Und deshalb erhalten auch Biotonnen ein Müllsiegel. Für Gartenbesitzer, die selbst kompostieren, entfällt die Gebühr für die Biotonne.