Gruiten: Der Hundemeute hinterher

Etwa 30 Pferde und Reiter nahmen an der 30. Schleppjagd teil.

Gruiten. Als auf Gut Grund die Jagdhörner ertönen, spitzt Wilander die Ohren. Der Wallach kann es kaum erwarten das Aufbruchssignal zu hören und der Hundemeute hinterher zu galoppieren. Wilander und 30 weitere Pferde starteten am Samstagnachmittag mit ihren Reitern bei der jährlichen Schleppjagd der Reit- und Jagdgemeinschaft Düsseltal.

"In diesem Jahr feiern wir ein Jubiläum. Es ist unsere 30.Schleppjagd", sagt Verena Drenker, Besitzerin des Reitgutes. Für sie, ihre Familie und die Zuschauer sei die Jagd immer ein ganz besonderes Ereignis. "Eine Schleppjagd ist ein sportliches Erlebnis, dabei geht es sehr kameradschaftlich zu. Es gibt keinen Preis zu gewinnen, sondern es geht um die Freude am gemeinsamen Reiten", sagt sie.

Das "Miteinander" schätzt auch ihr Sohn Matthias Hollmann-Drenker. Er ist bereits zum 13. Mal dabei, in diesem Jahr das zweite Mal als Jagdherr. "Viele der Jagdteilnehmer reiten schon seit Jahren mit, sie sind schon richtig alte Hasen. Ich finde es schön, eine solche Tradition weiter tragen zu können", sagt er begeistert. Durch seine langjährige Teilnahme an Jagdveranstaltungen hat er sich bereits den "Roten Rock" verdient. Sein Pferd Wilander hat er mit viel Training auf die diesjährige Jagd vorbereitet, um die Kondition zu stärken.

"Vorher ist er aber immer aufgeregt. Wenn er die Hunde hört, weiß er schon, dass es bald losgeht", lacht Matthias Hollmann-Drenker und streichelt dem Pferd über die Blesse. "Das Prinzip unserer Schleppjagd ist folgendes: Die Sauerlandmeute mit 25 bis 30e xtra ausgebildeten Jagdhunden, so genannte Foxhounds, nehmen die Fährte (Schleppe) der vorausgehenden Pferde auf, anschließend folgen Reiter in drei Jagdfeldern", erläutert Verena Drenker den Ablauf. Das erste Jagdfeld muss alle Hindernisse überspringen, das zweite springt nicht, folgt aber in gleicher Geschwindigkeit, die dritte Gruppe reitet langsamer hinterher.

"Die Jagstrecke geht über 15 Kilometer mit etwa 15 jagdgerechten Hindernissen", erläutert die Reitgutbesitzerin. "Besonders betonen möchte ich auch, dass dies keine Hetzjagd, sondern ein rein sportliches Ereignis ist", fügt sie hinzu. Bevor es von den Jagdhornklängen des Bläsercorps Hilden begleitet hinaus auf die Felder geht, lauschen hoch zu Ross die Reiter, in stilgerechte Jagdanzüge gekleidet, der Rede des Jagdherrn. Derweil beobachten die Zuschauer gespannt das Geschehen und schießen zahlreiche Erinnerungsfotos. Auch Verena Drenker genießt die Atmosphäre: "Ich bekomme jedes Mal wieder Gänsehaut."