Mettmann: Acht Jahre nach der Tat - Polizei sucht Vergewaltiger

Am 22. August 2000 soll ein 15 Jahre altes Mädchen am Karpendeller Weg von sechs jungen Männern vergewaltigt worden sein. Anfang des Jahres 2008 hat die junge Frau Anzeige erstattet. Sie leidet bis heute unter den psychischen Folgen dieser brutalen Tat.

Mettmann. Unfassbar, was sich vor acht Jahren in Mettmann abgespielt haben soll. Ein damals 15 Jahre altes Mädchen soll von sechs Jugendlichen und jungen Erwachsenen am helllichten Tage am Karpendeller Weg vergewaltigt worden sein.

Jahrelang schwieg das Kind. Noch heute leidet die Frau unter den Folgen des brutalen Verbrechens. Nach fast acht Jahren brach sie ihr Schweigen und erstattete bei der Polizei Anzeige. Die Ermittlungen der Kripo laufen auf Hochtouren. Die Täter laufen noch frei herum.

Die psychischen Folgen der Vergewaltigung sind laut Polizei der Grund, dass die Frau erst um die Jahreswende 2007/2008 die Tat nach Jahren anzeigte. Seitdem laufen die Ermittlungen nach den Tätern auf Hochtouren. Jetzt ruft die Polizei die Bevölkerung dazu auf, bei der Aufklärung des Verbrechens mitzuhelfen.

Vor über acht Jahren, am 22. August, war das 15-jährige Mädchen am frühen Nachmittag auf dem Heimweg von der Schule, als es auf dem Karpendeller Weg eine Gruppe von Jugendlichen traf, die sie bereits kannte, weil sie von ihnen einige Wochen vorher ausgeraubt worden war. Die Jugendlichen hielten die Schülerin fest und wollten von ihr Geld haben. Das Mädchen hatte nur ein paar Münzen, doch damit wollte sich die Gruppe nicht zufrieden geben. Sie forderten das Mädchen auf, noch mehr herauszugeben.

Als sie auch in ihrem Rucksack nichts fanden, rissen die Jugendlichen das Mädchen zu Boden. Sie wehrte sich verzweifelt. Doch einer der Angreifer zog ein Messer und hielt es der 15-Jährigen an den Hals und machte so jede Gegenwehr unmöglich. Dann geschah das Unglaubliche am helllichten Tage: Das Mädchen wurde von den Tätern entkleidet und von allen nacheinander vergewaltigt. Erst nach diesem grausamen Verbrechen durfte sie sich wieder anziehen und nach Hause gehen.

Bei den Vernehmungen Anfang des Jahres gab die Frau Täterbeschreibungen ihrer Peiniger ab. Aufgrund dieser Angaben trafen die Ermittler immer wieder Bürger, die sich an die Gruppe junger Männer, die mit einem gewissen Ruf durch die Stadt gezogen sein sollen, erinnern. Doch bislang führten alle konkreten Hinweise noch nicht zur Identifizierung der gesuchten Männer.

Sie sollen allesamt aus Mettmann stammen, zur Tatzeit zwischen 15und 20 Jahre alt und zwischen 1,75 und 1,80 Meter groß gewesen sein. Allen Zeugen ist dabei ein Mettmanner ganz besonders in Erinnerung geblieben, der vom Opfer als Haupttäter beschrieben wird und offenbar unter dem Spitznamen "Bademeister" bekannt war.

Er soll eine sportliche, muskulöse Figur gehabt haben. Seine kurzen, braunen Haare soll er als Igelschnitt mit blondierten Haarspitzen getragen haben. Ein weiteres Merkmal des Mannes soll ein Piercing in einem Ohr gewesen sein.

Bei einem zweiten Täter soll es sich um einen dicklichen Mann mit blond gefärbten Haaren gehandelt haben. Ein dritter Mann soll auf dem linken Oberarm eine Tätowierung haben, einen Kreis mit einem geschnörkelten Schriftzug. Er soll dunkle Haare gehabt haben, wie auch der vierte Täter, zu dem es aber keine weitere Beschreibung gibt. Der fünfte Mann soll durch rotblond gefärbte, schulterlange Haare aufgefallen sein. Vom sechsten Täter des 22. August 2000 gibt es überhaupt keine Beschreibung mehr.

Die Polizei bittet um Mithilfe und fragt: Wer kennt einen Mann, der im Spätsommer 2000 in Mettmann unter dem Spitznamen "Bademeister" relativ bekannt gewesen sein müsste? Hinweise auch zu den anderen Männern nimmt die Kripo unter der Mettmanner Telefonnummer 982-7520 entgegen.