Mettmann: Heimatfest macht Stimmung

Bei beinahe gutem Wetter wurde rund um den Lambertsturm wieder gefeiert. Am Sonntag verwandelte sich die Innenstadt in eine große Trödelmeile.

Mettmann. Irgendwie scheint der bange Blick zum Himmel in der Regieanweisung des Heimatfestes zu stehen. "Kommt noch Regen?", war am Wochenende daher auch die meistgehörte Frage der Heimatfestbesucher an reichlich launische Wettergötter, die immer wieder ein paar Tropfen von oben schickten. So brauchte man sich wenigstens nicht zu ärgern, den Regenschirm womöglich umsonst mitgenommen zu haben.

Nach dem Startschuss zur Wochenendparty begann alles wie geplant mit dem Auftritt der Mettmanner Band New Oldie Wave. Mit gecovertem Liedgut aus den 60er und 70er Jahren trafen die Musiker den Geschmack der Heimatfestbesucher. Samstagvormittags schauten wieder alle gen Himmel, während die Vertreter der in Mettmann ansässigen Glaubensrichtungen die Heimatfest-Gäste im Stadtgebet vereinten.

Auf der Bühne ging es am Samstagnachmittag weiter mit Darbietungen des Kinder- und Jugendchores St. Lambertus und der Tanzabteilung von Mettmann Sport. Für Stimmung sorgten auch die Blaskapelle Mettmann und der Tanz Club Bergisches Casino. Am Abend unterhielt die Jim Rockford Band die zahlreichen Besucher.

Während sich am Sonntagmorgen die letzten Nachtschwärmer auf den Heimweg machten, waren die ersten Trödelmarktfans schon wieder auf den Beinen. Mehr als 200 Anmeldungen waren beim Ordnungsamt eingegangen für den Markt, der sich längst über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht hat. Und so ließen die Trödler in den frühen Morgenstunden nicht lange auf sich warten, obwohl die Standplätze bereits im Vorfeld vergeben wurden.

Am Sonntagabend sollte eigentlich Rolf Lebeda auftreten, für viele Fans der Blueswoche längst ein alter Bekannter. Der unerwartete Tod des Musikers in der vergangenen Woche wurde auch in Mettmann betrauert. Für ihn stand seine Band mit Gastmusiker und Top-Saxophonist Albie Donnelly auf der Bühne.

"Der Security-Dienst an den Eingängen zum Marktplatz hat sich gut bewährt", zog Kulturamtsleiter Heinz-Peter Helmer eine positive Bilanz. Nachdem es in den vergangenen Jahren häufig Beschwerden wegen alkoholisierter Jugendlicher gegeben hatte, wurde erstmals auch ein Sicherheitsdienst an den Zugängen zum Marktplatz engagiert. Helmer: "In der heutigen Zeit kommt eine solche Veranstaltung ohne derartige Maßnahmen nicht mehr aus". Um den Jugendlichen eine sinnvolle Alternative zu bieten, bot das Jugendamt Aktionen im Mehrgenerationenhaus an.

Die Wogen glätten konnte Helmer auch in Sachen Außengastronomie. Unter den Kneipiers am Marktplatz hatte ein zuvor vom Ordnungsamt ausgesprochenes Schankverbot für Unruhe gesorgt. Nachdem im vergangenen Jahr die Dumpingbierpreise einiger Wirte bei den Vereinen zu Ärger geführt hatten, konnte ein Kompromiss gefunden werden: Stühle und Tische waren erlaubt, der Zapfhahn unter freiem Himmel verboten.

Ruhestand Für den Kulturamtsleiter Heinz-Peter Helmer war es das letzte in Eigenregie organisierte Heimatfest. Er geht zum Jahresende in den wohlverdienten Ruhestand. Sein Kommentar: "Ich fühl mich so wie immer."

Rückblick Im Rückblick auf das vergangene Jahrzehnt lobt er vor allem das stärkere Engagement der Mettmanner Vereine für das kulturelle Rahmenprogramm als positiv.

Sicherheit Vor 10 Jahren war es Heinz-Peter Helmer, der sich für einen Sicherheitsdienst auf dem Marktplatz stark gemacht hat. Heute sagt er: "Ohne geht es mittlerweile überhaupt nicht mehr".