Mettmann: Kinder sind als Händler in der Oberstadt willkommen

Schulen und Kindergärten können einen Stand auf dem Wochenmarkt aufbauen.

Mettmann. Mit Bastelarbeiten, Waffeln und selbstgemachter Marmelade können Kindergartenkinder und Schüler in Zukunft ein paar Euro für ihre Einrichtung auf den Wochenmärkten dazu verdienen. Nach dem Vorbild der Märkte in Velbert will jetzt auch Mettmann Schulen und Kindergärten für die Idee gewinnen.

Hintergrund: Immer mehr Händler haben den Samstagsmarkt in der Oberstadt rund um St. Lambertus in den vergangenen Jahren den Rücken gekehrt. Sie waren mit den Umsätzen nicht zufrieden. Und auch die Marktbeschicker, die geblieben sind, würden lieber heute als morgen den Markt auf den Jubiläumsplatz verlegen. Doch die Politik und die Stadt pochen darauf, dass der Markt samstags in der Oberstadt abgehalten wird. Der Markt soll zur Belebung des Einzelhandels in der historischen Oberstadt beitragen.

Die Marktstände der Kinder könnten für eine Belebung vor allem des Marktes rund um die Lambertuskirche sorgen. Umgekehrt würden auch Schulen und Kitas von einer Präsenz auf dem Wochenmarkt profitieren. "Das ist eine Gelegenheit, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren und dabei die Klassenkasse aufzubessern", sagt Stadtsprecher Michael Lietzow. Der Stand auf dem Markt ist für Schulen und Kindergärten kostenlos. Voraussetzung ist aber, dass eine Aufsichtsperson anwesend ist.

Die Idee kommt bei Kindergärten und Schulen gut an. Ulrike Leineweber vom städtischen Kindergarten an der Rheinstraße: "Ich finde, das ist eine tolle Idee. Die Kinder könnten beispielsweise Bastelarbeiten verkaufen. Aber darüber machen wir uns erst im August Gedanken, wenn alle wieder aus den Ferien da sind." Ebenfalls an der Aktion teilnehmen will der Katholische Kindergarten St.Lambertus. Leiterin Ute Zbick-Hahnen: "Wir werden sicher mitmachen. Das ist eine super Sache für die Kinder."

Das findet auch Addy Brückner-Winkels vom städtischen Kindergarten Eschenkämpchenweg. "Wir haben schon öfter einen Flohmarkt veranstaltet. Das Geld haben wir in eine Nestschaukel investiert. Nach meiner Erfahrung funktionieren solche Aktionen zusammen mit den Eltern am besten."

Von dieser Seite gibt es aber auch Kritik. Vera Püttmann, Vorsitzende des Stadtelternrates: "Ich hätte schon erwartet, dass die Stadt auf uns als Elternvertreter zukommt. Aber das ist bisher nicht geschehen."

Auch an die Schulen, scheint die Nachricht noch nicht durchgedrungen zu sein. Carmen Bryks, Schulleiterin der Grundschule Am Neandertal: "Ich wusste bisher noch nichts von der Aktion. Aber die Idee ist nicht schlecht. Es hat sich in der Vergangenheit allerdings gezeigt, dass es immer wieder Probleme mit der Einhaltung des Lehrplans gegeben hat, wenn in den Klassen Feste oder ähnliches vorbereitet worden sind." Vorstellen könnte sie sich, dass die Schüler ihre "Waren" in der Nachmittagsbetreuung anfertigen.

Christoph Schulze von Lederwaren Bergemann auf dem Markt, ist begeistert. "Eine nette Idee." Allerdings ist er doch eher skeptisch, ob sich das tatsächlich auch umsetzen lässt. "Da müssten dann auch die Eltern mitmachen."