Mettmann: Lächeln, wenn der Gast kommt
Drei Auszubildende sind von der Hotelbranche ausgezeichnet worden. Sie verzichten für ihren Job auf vieles.
Mettmann. Immer dann zur Arbeit müssen, wenn die Freunde frei haben? Freundlich sein müssen, auch wenn man eigentlich schlechte Laune hat? Und auch dann arbeiten, wenn andere zur Silvesterparty gehen oder über die Ostertage verreisen?
Vermutlich kann sich das nicht jeder für sein eigenes Leben vorstellen. Für Johanna Kammesheidt, Vanessa Wagner und Dore Staar war all das kein Problem, als sie sich vor mehr als drei Jahren für eine Ausbildung im Hotel Gut Höhne beworben haben.
Mittlerweile sind die beiden angehenden Hotelfachfrauen und die Restaurantfachfrau im dritten Ausbildungsjahr, im Sommer werden sie ihr Zeugnis in der Tasche haben. Seit zwei Wochen sind sie außerdem stolze Gewinnerinnen der Jugendmeisterschaften um den Handelshof Pokal, die alljährlich unter den Besten der Hotelbranche ausgetragen wird. "Wir mussten ein Menü mit mehreren Gängen und eine Speisekarte für den Monat Juli zusammenstellen", berichtet Dore Starr von den Herausforderungen der Prüfung.
Die 22-Jährige ist erst seit einem halben Jahr im Hotel Gut Höhne, nachdem es zuvor Differenzen mit ihrem Wuppertaler Ausbildungsbetrieb gab. "Für so einen Beruf muss man gemacht sein. Das passt nicht zu jedem", sagt die Auszubildende, die an ihrem neuen Arbeitsplatz sehr zufrieden ist.
Wie ihre beiden Kolleginnen wird Dore Staar nach dem Ende ihrer Ausbildung erst einmal übernommen. "Ich weiß noch nicht, wie es langfristig weitergeht", sagt sie, noch unschlüssig, ob sie vielleicht eine Gelegenheit beim Schopf packen und ins Ausland gehen wird. Dagegen hat Johanna Kammesheidt schon recht konkrete Pläne, wie es beruflich weitergehen soll.
"Ich werde ein berufsbegleitendes Studium zur Betriebswirtin absolvieren und später den Betrieb meiner Eltern übernehmen", sagt sie. Dass sich mit dem Beruf auch die Lebensumstände geändert haben, ist für die Auszubildenden kein Problem mehr. "Es bilden sich oft neue Freundeskreise", weiß Geschäftsführungsassistentin Elke Rasch-Stachelhaus.
Sie betreut 30 Auszubildende im Hotel Gut Höhne und hat immer ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte. "In dem Beruf lernt man, mit Menschen umzugehen. Freundlichkeit und Geduld sollte man schon mitbringen. Aber im Privatleben muss man natürlich zurückstecken", sagt sie.