Mettmann Neues Leben in früherer Apotheke

Mettmann. · Lange stand das Gebäude an der Freiheitstraße leer. Dabei wurde hinter den Kulissen längst an der Idee eines Lokals gearbeitet. Als gastronomisches Konzept setzt Dietmar Fassbach hier seine Idee vom „Bürger & Edelmann“ um.

Dietmar Fassbach eröffnet sein Restaurant „Bürger & Edelmann“ in der vormaligen Löwen-Apotheke voraussichtlich im Juni.

Foto: Achim Blazy (abz)/Achim Blazy

Die Location hat schon jetzt eine lange Geschichte. Nicht nur als vormalige Löwen-Apotheke, sondern auch wegen einer bis vor Gericht intensiv geführten Debatte zwischen Hauseigentümer und Investor. „Da haben wir längst einen Schlussstrich gezogen“, berichtet Gastronom Dietmar Fassbach. „Läuft alles glatt, könnten wir im Juni eröffnen“, sagt er über das Objekt „Bürger & Edelmann“.

Für den 59-Jährigen, der seit 2007 mit dem „Stückwerk“-Konzept gastronomische Erfolge feiert, ist das Lokal eine „Herzensangelegenheit“, wie er betont – und das erste Einzelobjekt jenseits des Stückwerk-Franchise-Unternehmens. 400 000 Euro hat er investiert, um aus der ehemaligen Apotheke einen lichtdurchfluteten Großraum mit Atmosphäre zu kreieren.

Barrierefrei für Leute mit Kinderwagen ebenso wie Nutzer eines Rollators zugänglich, soll mit dem morgendlichen Frühstück der Genuss beginnen. Die Mittagskarte ist deutsch-international im Sinne von „cross-over“, wie es neudeutsch heißt, und umfasst Posten wie Himmel un Ääd ebenso wie eine bretonische Fischsuppe oder das Wiener Schnitzel – als saftiges Kalbsfleischstück. „Wir setzen auf Saisonales und Regionales“, verrät Fassbach, dazu hat er bereits „vier Köche eingestellt, einer kommt aus der Sterne-Gastronomie“. In Sachen Wein berät ein Sommelier.

Aber nicht nur hier setzt der Gastronom auf die Mischung aus Know-how, Handarbeit sowie pfiffigen Ideen. „Unsere Konditorin absolviert gerade ihre Meisterprüfung“, macht er Appetit auf Macarons und Blechkuchen sowie Eis aus eigener Herstellung, die es ebenso geben soll.

„Im Grunde genommen läuft alles nach Plan“, winkt Dietmar Fassbach Verzögerungen, bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Epidemie, ab. Beschäftigt für den Um- und Ausbau, der seit Januar läuft, werden Handwerker aus Mettmann und Umgebung, die beispielsweise Backstein als Mauerwerk gesetzt haben. Hingucker sind ebenfalls die an die Wände gesprühten Graffiti. Die etwa 40 Innenplätze sind auch deshalb schön, weil sie in einem lichtdurchfluteten Raum sind – die Fenster an der Eingangsfront reichen bis zum Boden. Boulevard-Gastronomie soll es ebenfalls geben, aber noch ist nicht klar, wie viele Terrassenplätze letztlich entstehen.

After-Work-Veranstaltungen sollen wieder aufleben

„Schön wäre es, wenn wir eröffnen, und die Corona-Auflagen sich noch weiter gelockert haben.“ Denn Kellner mit Visier oder Mund-Nase-Bedecker sind zwar gerade ein gewohntes Bild, „aber das ergibt doch keine Atmosphäre“. Und Pläne für die zukünftige Ausgestaltung des Lokals hat Fassbach en masse. Vor allem würde er gerne wieder die After-Work-Veranstaltungen reaktivieren dürfen, die er bis zum Lockdown alle 14 Tage zusammen mit seinem Nachbarn Silvio entlang der Freiheitstraße zelebrierte.