Mettmann Einzelhändler bleiben optimistisch
Mettmann. · Die Umsätze sind nicht so stark eingebrochen wie befürchtet. Eine kleinere Stadt wie Mettmann habe derzeit sogar einen Standortvorteil: Die Leute fahren ungern in die vollen Großstädte.
Es ist rund drei Wochen her, dass die Geschäfte nach der Schließung im Zuge der Corona-Pandemie unter strengen Sicherheits- und Hygieneauflagen wieder öffnen konnten. Der Shutdown im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie war im März 2020 mit ausschlaggebend für Umsatzeinbrüche in verschiedenen Sparten des Einzelhandels, wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt ermittelte. Die Zwischenbilanz nach einer Umfrage bei Geschäftsleuten in der Innenstadt spiegelt ein milderes Ergebnis.
„Sicherlich hat die Corona-Krise beim Umsatz negative Spuren hinterlassen, doch ist das überschaubar. Ich muss aber zugeben, dass Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Umsätze deutlich eingebrochen sind“, sagt Christoph Schulze von Lederwaren Bergemann in der Fußgängerzone. „Während Geldbörsen aus Leder und andere kleinere Artikel recht gut laufen, tendiert der Absatz von Koffern und ähnlichen Reise-Utensilien fast gen Null“, fügt der langjährige Ladeninhaber hinzu.
Im Modegeschäft „Friedas“ an der Ecke Königshof/ Freiheitstraße blickt Inhaberin Martina Michalke recht optimistisch drein. „Zunächst war ich etwas skeptisch, ob die Kunden aufgrund der strengen Auflagen überhaupt in mein Geschäft kommen. Überraschenderweise hatten Sie kein Problem mit den Hygieneauflagen, wie beispielsweise das Tragen von einem Mund-Nasenschutz. Die meisten freuten sich, dass sie überhaupt wieder kommen konnten und sich umsehen durften, was ich im Angebot habe. Sie haben nicht nur geschaut, sondern auch gekauft.“ Die Inhaberin macht keinen Hehl daraus, dass sie beim Umsatz Abstriche machen muss. „Da ist aber davon auszugehen, dass es den anderen Geschäften in meiner Branche ähnlich geht. Da hinterlässt das Virus halt seine Spuren.“
Dies bestätigt auch Fachverkäuferin Giuliana Filaoe von „Bellamoden“. „Wir haben zum Glück viele Stammkunden, die auch in diesen schwierigen Zeiten unser Geschäft aufsuchen, so dass der Umsatzrückgang zwar nicht unerheblich aber noch im Rahmen bleibt.“ Sie wagt einen Blick nach vorn. „Ich bin Optimistin und es wird eine Zeit nach Corona kommen. Dann stimmen auch bei uns wieder die Umsatzzahlen.“
Viele Kunden meiden die Großstädte und kaufen vor Ort
Fast unberührt von der Pandemie zeigt sich Inhaber Olaf Maier vom Schuhgeschäft „Sinemus“ in der Mühlenstraße. „Sicherlich müssen auch wir die anfängliche Schließung der Geschäfte verkraften. Seit die Läden aber wieder öffnen dürfen, läuft es bei uns umsatztechnisch sehr zufriedenstellend“, sagt er. Und ergänzt: „Eine kleinere Stadt wie Mettmann hat derzeit einen Standortvorteil. Die Leute fahren aufgrund des Virus ungern in die Großstädte, in denen das Abstand halten bei den Käuferströmen nicht so einfach ist.“
Auch beim Elektrogeschäft „Medimax“ in der Mettmanner Königshof-Galerie sieht man derzeit keinen größeren Grund zur Klage. „Wir haben den Vorteil, dass wir mit unseren Artikeln über ein Angebot verfügen, das nicht so leicht durch andere Produkte zu ersetzen ist. Daher liegen wir mit unseren Umsätzen fast auf dem Niveau vor der Corona-Krise“, sagt ein Abteilungsleiter.